Ob Einbruch der Baukonjunktur, ein umkämpfter Markt für Tierfutter oder rückläufige Preise für Agrarrohstoffe und Heizöl: Der Umsatz der ZG-Raiffeisen-Gruppe ist im vergangenen Jahr auf rund 1,45 Milliarden Euro gesunken, liegt nach Angaben vom Mittwoch aber immer noch deutlich höher als in früheren Geschäftsjahren. Das Minus im Vergleich zum Jahr 2022 habe 8,3 Prozent betragen, teilte der Konzern in Karlsruhe mit.
Das Ergebnis vor Steuern sei leicht auf 20,8 Millionen Euro gestiegen, der Jahresüberschuss auf 16,4 Millionen Euro. Hierin sei ein Sondereffekt durch den Teilverkauf des Energiegeschäfts in ein Joint Venture mit der niedersächsischen Hoyer-Gruppe enthalten.
Von der Flaute am Bau sei etwa das Segment Baustoffe schneller und härter getroffen worden als erwartet, hieß es. »Positive Effekte auf Ertragsseite versprechen wir uns von der konsequenten Erschließung neuer Themenschwerpunkte wie beispielsweise energetisches Sanieren, Regenwassermanagement und dem weiteren Ausbau unserer Photovoltaik-Aktivitäten«, sagte Vorstand Lukas Roßhart laut Redemanuskript.
Im Bereich Agrar seien zwar die Erwartungen bei der Getreideernte mit rund 300.000 Tonnen übertroffen worden. Die Vermarktungspreise seien im vergangenen Jahr jedoch deutlich zurückgegangen und hätten nur leicht über dem Preisniveau vor Beginn des Ukraine-Kriegs gelegen, schilderte Vorstand Holger Löbbert. Größte Herausforderung beim Tierfutter bleibe neben der sinkenden Zahl an Betrieben die Logistik, weil es weiterhin an Fahrern mangele.
Mit Prognosen für das laufende Jahr hielten sich die Vorstände zurück. »Ein wesentlicher Faktor wird die Ernte sein, zu der wir Stand heute keine verlässliche Aussage treffen können«, sagte Löbbert. Die Mitarbeiterzahl blieb mit zuletzt 2209 nahezu unverändert.
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