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Totschlagsprozess: Freundin mit »Fake-Beerdigung« getäuscht

Stuttgart (dpa/lsw) - Mit der vorgetäuschten Beerdigung seiner Mutter hat ein Mann aus Weinstadt eine Bekannte auf einen Parkplatz gelockt und nach einem Streit erschlagen. Wegen Totschlags muss sich der 31-Jährige seit Mittwoch vor dem Stuttgarter Landgericht verantworten. Er räumte die Tat in einer von seinem Verteidiger verlesenen Erklärung ein. Die Tat tue ihm sehr leid.

Landgericht Stuttgart
Das Wort »Landgericht« steht an einem Eingang des Landgerichts Stuttgart. Foto: Marijan Murat/dpa
Das Wort »Landgericht« steht an einem Eingang des Landgerichts Stuttgart. Foto: Marijan Murat/dpa

Mit der zehn Jahre älteren Frau hatte er demnach eine »On-off-Beziehung« geführt. Mal seien sie zusammen gewesen, dann hätten sie sich getrennt, versöhnt und wieder getroffen. Allerdings führte der angeklagte Deutsche zeitgleich auch eine feste Beziehung, seine Freundin war zur Tatzeit schwanger.

Am 4. Juli traf der 31-Jährige sein späteres Opfer nach eigener Darstellung frühmorgens auf einem Parkplatz in Weinstadt. Als der Frau klar wurde, dass die Beerdigung nur ein vorgeschobener Grund war und der Mann keineswegs zur Bestattung seiner Mutter fahren wollte, stritten sich beide laut und aggressiv. Die Frau wollte den Angeklagten demnach zwingen, sich von seiner Freundin zu trennen, dieser dagegen wollte die wechselhafte Beziehung zur 40-Jährigen aus Remshalden ein für alle Mal beenden.

Im Gerangel habe ihn die Frau mit einem Stock angegriffen, er habe sich gewehrt und zugeschlagen, die Frau schließlich auch gewürgt. Den leblosen Körper soll der 31-Jährige nahe der Rems in einem Gebüsch abgelegt haben. Dort wurde die Leiche sechs Tage später gefunden.

In der Verhandlung beschrieb der Mann unter anderem die zahlreichen Jobs als Filial- und Schichtleiter, als Pizzafahrer und Zeitarbeiter. Er leidet nach eigenen Angaben an einer Spielsucht, hat Schulden unter anderem auch beim Opfer und versuchte mehrfach, sich umzubringen.

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