STUTTGART. »Uns geht es nicht ums Kasse machen«, teilte Strobl am Freitag in Stuttgart mit. Ein Sprecher erläuterte, allein mit einer Beteiligung der Vereine an den Kosten für Polizeieinsätze bei Hochrisiko-Spielen gebe es nicht mehr Sicherheit. »Uns kommt es vielmehr darauf an, die Sicherheit in den Stadien und dem Umfeld zu verbessern.« Laut Strobl will Baden-Württemberg den Weg der sogenannten Stadionallianzen weitergehen. Dabei arbeiten Behörden, Vereine, Verbände und Fan-Vertreter eng miteinander zusammen.
Das Bundesverwaltungsgericht hat entschieden, dass es grundsätzlich zulässig ist, Vereine an den Kosten für zusätzliche Polizeieinsätze bei Hochrisiko-Spielen zu beteiligen. Im konkreten Fall ging es um Forderungen des Bundeslandes Bremen. Diesen Streit verwiesen die Leipziger Richter an das Oberverwaltungsgericht in Bremen zurück.
Nach Angaben des Innenministeriums in Stuttgart machen Hochrisiko-Spiele nur einen Anteil von rund acht Prozent im Land aus. In nur zwei Prozent aller polizeilich relevanten Spiele in Baden-Württemberg komme es zu gewalttätigen Auseinandersetzungen. »Im Schnitt müssen wir in den ersten drei Ligen weniger als einen Verletzten pro Spiel beklagen und weniger als fünf Straftaten pro Spiel verzeichnen.«
Die oppositionelle SPD will die Vereine hingegen an den Kosten beteiligen, wenn bei Hochrisiko-Spielen ein größerer Polizeieinsatz nötig ist: »Das wäre ein Ansporn für die Deutsche Fußball Liga, sich noch stärker von Gewalttätern unter den Fans zu distanzieren und entsprechend notwendige Präventionsmaßnahmen zu verstärken.« (dpa)