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Tempo, Tore, BVB: Dortmund vermiest Weinzierl-Premiere

Mit Tempo und Effizienz hat Borussia Dortmund Markus Weinzierl den Einstand als Trainer des VfB Stuttgart gründlich verdorben.

Dortmunder Jubel nach dem 0:2
Stuttgarts Torwart Ron-Robert Zieler (l.) und Gonzalo Castro (2.v.l.) nach dem 0:2, während Dortmunds Spieler jubeln. Foto: Marijan Murat
Stuttgarts Torwart Ron-Robert Zieler (l.) und Gonzalo Castro (2.v.l.) nach dem 0:2, während Dortmunds Spieler jubeln. Foto: Marijan Murat

Stuttgart (dpa) - Der Tabellenführer feierte am Samstag beim VfB ein klares und verdientes 4:0 (3:0) und bestätigte eindrucksvoll seine Rolle als Titelaspirant. Das Offensiv-Trio Jadon Sancho mit der frühen Führung (3. Minute), Marco Reus (23.) und Paco Alcácer (25.) beendete schon in der ersten Halbzeit jegliche Hoffnung des schwäbischen Gastgebers auf einen Coup nach dem Trainerwechsel.

Vor 58 549 Zuschauern in der ausverkauften Stuttgarter Arena legte der eingewechselte Maximilian Philipp (85.) noch nach. Ihre Torausbeute erhöhten die Dortmunder von Trainer Lucien Favre auf insgesamt 27 Treffer. So viele haben die Westfalen nach dem 8. Spieltag der Fußball-Bundesliga noch nie erzielt.

Stuttgart verharrt als Vorletzter (5 Punkte) tief im Tabellenkeller und steht mit dem Spiel bei Champions-League-Teilnehmer 1899 Hoffenheim am kommenden Wochenende vor der Gefahr, auch nach zwei Spielen unter Weinzierl nur einen Saisonsieg verbucht zu haben.

Schlechter hätte der Neuanfang unter dem früheren Augsburger und Schalker Coach kaum beginnen können. Gleich die erste gelungene Angriffskombination über den in der vergangenen Saison an den VfB ausgeliehenen Jacob Bruun Larsen sowie BVB-Kapitän Marco Reus schloss das englische Toptalent Sancho zum 1:0 ab für den BVB ab. VfB-Linksverteidiger Emiliano Insua fälschte den Schuss noch ab.

Die Gastgeber taten sich schwer, gefährliche Angriffe herauszuspielen. Viel mehr als zwei Chancen von VfB-Kapitän Christian Gentner mit einem Kopfball (8.) und einem abgefälschten Schuss, den Dortmunds Torhüter Roman Bürki über die Latte lenkte (20.), sprang nicht heraus. Weinzierl, 15. VfB-Trainer in zehn Jahren, hatte vor der Partie mutig davon gesprochen, dass auch ein Team aus dem Tabellenkeller den Spitzenreiter besiegen kann, sah aber schon vor der Hälfte noch den Doppelpack von Reus und Alcácer.

Torschütze Reus, der wegen Knieproblemen für die Nationalelf abgesagt hatte, leitete den zweiten BVB-Treffer mit einem Doppelpass mit Lukas Piszczek selbst ein. Einen groben Schnitzer von Weltmeister Benjamin Pavard nutzte Alcácer bei seiner Startelf-Premiere in der Bundesliga mit einem Heber über VfB-Torhüter Ron-Robert Zieler zum siebten Saisontor. Zur Pause nahm Favre den vom FC Barcelona ausgeliehenen Top-Torjäger raus, die Kaufoption aber will der BVB schon jetzt gern ziehen. »Im Moment spricht wenig dagegen, um ehrlich zu sein«, sagte Sportdirektor Michael Zorc im TV-Sender Sky kurz vor dem Anpfiff.

VfB-Trainer Weinzierl hatte in der Offensive neben Mario Gomez auch auf Erik Thommy und Nicolas Gonzalez gesetzt. Nach den ersten 45 Minuten stellte der Nachfolger von Tayfun Korkut in der Defensive um und brachte Verteidiger Holger Badstuber.

Die Stuttgarter kamen schwungvoller aus der Kabine und bereiteten dem nachlassenden BVB mehr Probleme. Gentner allerdings schoss aus dem Fünfmeterraum klar drüber (48.). Auch Thommy (50.), Santiago Ascacibar (52.) und Pablo Maffeo (56.) vergaben Gelegenheiten zum Anschluss. Aufseiten des BVB bekam für die letzten zehn Minuten auch Mario Götze mit seiner Einwechslung für den auffälligen Reus, der an drei Treffern beteiligt war, eine kurze Bewährungschance. Der Endstand gelang aber dem ehemaligen Freiburger Philipp.