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Tänzer Madsen: »Irgendwann muss ich Schlusspunkt setzen«

Als Solist war der Tänzer Egon Madsen ein fester Teil des »Stuttgarter Ballettwunders« in den späten 1960er Jahren. Er hatte in der legendären Zeit des Choreographen und Ballettdirektors John Cranko große Bühnenerfolge - nun beendet er seine Karriere als Ausnahmetänzer, Coach und Seniortänzer bei der Tanzkompagnie »Gauthier Dance« im Theaterhaus Stuttgart. »Ich habe so viel gemacht in den 70 Jahren meiner Karriere, irgendwann muss ich einfach einen Schlusspunkt setzen«, sagte er den »Stuttgarter Nachrichten« und der »Stuttgarter Zeitung« (Montag). Er wolle mehr Zeit für seine Frau und das gemeinsame Leben in Italien haben.

Tänzer Madsen
Egon Madsen bei der Probe eines Stücks in Stuttgart. Foto: Bernd Weißbrod
Egon Madsen bei der Probe eines Stücks in Stuttgart.
Foto: Bernd Weißbrod

Die Tür für ein Comeback lässt sich der 80-Jährige dennoch einen winzigen Spalt offen: »Mein Körper ist eigentlich müde, deshalb sage ich jetzt mal Nein. Aber ich habe schon mehrere Abschiede gemacht - und stand dann doch wieder auf der Bühne«, sagte er den Zeitungen. Könne er sich aber bei einem verrückten Projekt einbringen, »dann darf ich nicht Nein sagen«. Drei Mal noch wird Madsen vom 25. bis zum 27. November als »King Lear« auftreten.

Der gebürtige Däne stand bereits mit zehn Jahren in seiner Heimat in einer Pantomimengruppe auf der Bühne. Von Anfang der 60er Jahre an war er 20 Jahre Teil des Stuttgarter Balletts, wurde Leiter des Frankfurter Balletts, es folgten Stationen in Schweden, Florenz, in den 90ern dann wieder Stuttgart als stellvertretender Ballettdirektor und Ballettmeister, bevor er nach Leipzig und ans Nederlands Dance Theater wechselte. Seit 15 Jahren tanzt Madsen im Theaterhaus Stuttgart.

© dpa-infocom, dpa:221121-99-603027/2