STUTTGART. »Das, was hier passiert ist, ist Selbstjustiz in seiner schlimmsten Form«, sagte der Richter am Donnerstag am Landgericht in Stuttgart. Weil der Angeklagte glaubte, den Forderungen der Frau könnte ein Gericht zustimmen, sei er aus Australien angereist, um die 57-Jährige umzubringen und die Zahlungen zu vermeiden. Außerdem wollte er Geld für Anwälte sparen, wie der Angeklagte selbst in seiner mehrstündigen Verteidigungsrede einige Tage vor dem Urteil erklärt hatte.
Der Richter sprach von »Übertöten«: Der 60-Jährige habe minutenlang, mindestens 20-mal auf die Frau eingestochen, »mit unnachgiebigem Tötungs- und Vernichtungswillen«. Zeugen hätten im November 2018 in Sindelfingen versucht, ihn aufzuhalten. Der Deutsch-Australier habe aber erst von der Frau abgelassen, als er sicher gewesen sei, dass sie tot ist. Er selbst gab vor Gericht an, er habe das Erbe seiner Kinder retten wollen. (dpa)