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Stuttgart: Stickoxid-Werte 2018 so hoch wie nirgendwo sonst

Die Luftverschmutzung mit Stickoxiden bleibt in vielen Städten höher als erlaubt - und nirgendwo ist sie bislang so hoch wie in Stuttgart.

Autos fahren an einer Luftüberwachungsstation vorbei
Autos fahren an einer Luftüberwachungsstation vorbei. Foto: Jan Woitas/Archiv
Autos fahren an einer Luftüberwachungsstation vorbei. Foto: Jan Woitas/Archiv

BERLIN/STUTTGART. Wie aus einer ersten Bilanz des Umweltbundesamts hervorgeht, wurde der EU-Grenzwert 2018 in mindestens 35 deutschen Städten überschritten. Die höchste Belastung hat Stuttgart mit 71 Mikrogramm pro Quadratmeter, gefolgt von München mit 66 Mikrogramm.

Für 28 Orte, deren Luft 2017 zu stark mit gesundheitsschädlichem Stickstoffdioxid (NO2) belastet war, sind die entscheidenden Maximalwerte allerdings erst im Mai verfügbar. Die bundesweite Auswertung liegt der Deutschen Presse-Agentur vor. Die vorläufigen Daten für Baden-Württemberg waren zuvor bereits online abrufbar.

NO2 in Städten stammt zu einem großen Teil aus Diesel-Abgasen und ist der Grund für Diesel-Fahrverbote. Der seit 2010 gültige NO2-Grenzwert in der EU liegt bei 40 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft im Jahresmittel. Insgesamt hat die Luftverschmutzung durch Diesel-Abgase abgenommen, im Mittel der verkehrsnahen Messstationen um etwa zwei Mikrogramm pro Kubikmeter.

Im Jahr 2017 lagen 65 Städte den amtlichen Messungen zufolge über dem erlaubten Wert. Vier von ihnen haben den Grenzwert 2018 eingehalten: Regensburg, Ludwigshafen am Rhein, Solingen und Halle (Saale). Zwei Städte, die bisher knapp im grünen Bereich lagen, rissen 2018 den erlaubten Wert: In Leipzig und Koblenz wurden 42 Mikrogramm NO2 gemessen.

Das Umweltbundesamt (UBA) bekommt die Daten von den Umweltbehörden der Länder geliefert. Die Bilanz beruht auf Daten der Messstationen, die automatisch und stündlich Werte liefern. Im Mai kommen laut UBA die Werte sogenannter Passivsammler dazu, die noch ausgewertet werden. Die Kommunen betreiben auch eigene Messstationen, die aber für die EU-Richtlinie zu Luftschadstoffen nicht relevant sind. (dpa)