WIESLOCH. Er habe angesichts einer guten Regierung und einer funktionierenden grün-schwarzen Koalition kein Verständnis für das Gerede von einem möglichen Bündnis von CDU, SPD und FDP, sagte er am Samstag bei einem Landesparteitag in Wiesloch bei Heidelberg. Dieses würde ohnehin nur eine Mehrheit von zwei Stimmen haben. Es dürfe nicht passieren, dass ein möglicher CDU-Ministerpräsident mit den Stimmen aus der »Ecke, in der Rassisten und Antisemiten sitzen«, gewählt werde. »Das wird es mit uns nicht geben«, betonte Strobl mit Blick auf die AfD im Landtag.
Eindringlich warnte er seine Partei vor dem Schlechtreden der Koalition. »Ich rufe den Wenigen in der Partei zu: Hört auf mit diesen Spielchen.« Kommunal-, Landes- und Bundespolitiker könnten noch so gute Arbeit machen, ohne Geschlossenheit gebe es keinen Erfolg. »Eine zerstrittene Partei wählt keine Socke.«
Die CDU sei entgegen Befürchtungen nicht von den Grünen kleinregiert worden und habe eigene Akzente gesetzt, so Strobl. »Andere Wege wird es nicht geben.« Für seinen Appell erhielt er lang anhaltenden Applaus der mehr als 250 Delegierten.
Der grün-schwarze Haussegen hängt derzeit schief: Die CDU-Fraktion hatte entgegen den Vereinbarungen im Koalitionsvertrag eine Änderung des Landtagswahlrechts verhindert. Daraufhin hatte die CDU-Abgeordnete Sabine Kurtz bei der Wahl zur Landtagsvizepräsidentin erst im zweiten Anlauf die erforderliche Mehrheit erhalten. Spätestens seitdem ist die Deutschland-Koalition im Gespräch.