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Streich vor Neustart nüchtern: »Euphorisch sind wir nicht«

Als Tabellenzweiter startet der SC Freiburg in die restliche Saison. Der SC hat Chancen auf die Champions-League-Teilnahme - auch wenn der Trainer dazu vor dem Spiel in Wolfsburg nichts sagen will.

Christian Streich
Freiburgs Trainer Christian Streich. Foto: Tom Weller
Freiburgs Trainer Christian Streich.
Foto: Tom Weller

Auch wenn der SC Freiburg als Tabellenzweiter in die restliche Bundesligasaison startet, sieht er sich nicht unbedingt als Anwärter auf die Champions League und schon gar nicht als Bayern-Jäger. »Euphorisch sind wir nicht«, beschwichtigte Trainer Christian Streich vor dem Wiederbeginn nach der Winterpause beim VfL Wolfsburg am Samstag (15.30 Uhr/Sky). »Wir machen unsere Arbeit und haben keine übermäßigen Sorgen gehabt, das war sehr angenehm.«

Euphorie komme beim Sport-Club nur auf in den »Stunden nach dem Spiel, wenn wir ein Bundesligaspiel gewonnen haben«, erklärte der Coach. Auf die Tabelle schaue er nicht, auch wenn er wisse, dass seine Mannschaft nach bisher 15 Spielen schon 30 Punkte gesammelt habe und damit nur vier Zähler hinter Spitzenreiter Bayern München liege. »Die Stimmung ist gut, aber die wäre auch gut, wenn wir Fünfter wären.«

In der Vorbereitung und im Trainingslager im spanischen Sotogrande hat Streich »keine Hinweise gesehen, dass der Schlendrian einkehrt«. Daher hofft er, dass seine Mannschaft an die bisherigen Leistungen anknüpfen und »auf gutem Level weitermachen« kann.

Seine Spieler sind in dieser Hinsicht ebenfalls optimistisch. »Man hat gesehen, dass wir Qualität haben«, sagte Innenverteidiger Matthias Ginter, das hätten auch die beiden Testspielsiege in Spanien gegen den FC Basel (3:2) und den Hamburger SV (6:2) gezeigt. »Wichtig ist, dass wir einen guten Start hinlegen in der englischen Woche, dass wir zeigen, dass wir da sind - das kann uns einen Schub geben«, betonte der 29-Jährige.

SC-Kapitän Christian Günter ist davon überzeugt, dass im Team das Potenzial steckt, weiter oben in der Tabelle mitzumischen. Bis auf Kevin Schade, der in der Winterpause zum FC Brentford in die englische Premier League wechselte, geht das Team mit den gleichen Spielern in die Rückrunde. »Es hat sich auch sonst nicht viel verändert«, meinte Günter. »Wir wissen trotzdem, dass wir in jedem Spiel an die Kante gehen müssen, können sie aber mit einer guten Portion Selbstvertrauen angehen.«

Wie Streich warnte Günter jedoch vor Wolfsburg. Der VfL sei »gerade eine der besten Mannschaften in der Bundesliga«. Dass die Elf von Trainer Niko Kovac vor der WM-Pause zuletzt viermal nacheinander gewonnen hat und in neun Pflichtspielen ohne Niederlage blieb, »hatte nichts mit Glück zu tun«, sagte Streich. Die Niedersachsen hätten eine »hohe Qualität« und zählten für ihn zu den Kandidaten auf die Europapokal-Plätze.

Andererseits gilt auch für die Freiburger, dass Spielglück nur einen kleinen Teil zum aktuellen Tabellenplatz beigetragen hat, Verantwortliche und Spieler sehen Rang zwei als verdient an. Die Chance, ihn halten zu können, schätzt Streich nüchtern so ein: »Wenn wir hochgerechnet von drei Spielen jeweils zwei gewinnen, dann kannst du es schaffen.«

In Wolfsburg kann er wieder auf Philipp Lienhart zurückgreifen, der seine muskulären Probleme aus der Vorbereitung auskuriert hat. Ob er ihn direkt in die Startelf stellt, ließ Streich offen. Offensivspieler Roland Sallai wird aufgrund von muskulären Problemen wahrscheinlich weiterhin fehlen.

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