Für Schneider trägt vor allem die Europäische Zentralbank (EZB) die Verantwortung, dass die aktuellen Krisenlagen die Teuerung in den vergangenen Wochen auf den höchsten Stand seit fast 50 Jahren getrieben haben. »Die hohen Inflationsraten der Gegenwart sind eine klare Konsequenz der ultralockeren Geldpolitik der vergangenen Jahre«, sagte Schneider. Nicht die Geldwertstabilität stehe im Fokus der Entscheidungen, sondern die Schuldentragfähigkeit der Euro-Mitgliedsländer. »Die Bürger werden das ausbaden müssen – mit hohen und langanhaltenden Teuerungsraten.«
Als Folge der Vermögensentwertung sieht Schneider die Gefahr sozialer Verwerfungen. »Schon heute sind rund 40 Prozent der privaten Haushalte nicht mehr sparfähig. Für die reicht das monatliche Einkommen also gerade so aus, ihre Ausgaben zu decken«, erläuterte der Sparkassen-Chef. Durch die Inflation verschiebe sich diese Quote in Richtung 50 Prozent.
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