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So sparen die Abgeordneten aus der Region Energie

Die Landesregierung ruft die Bürger dazu auf, Energie zu sparen. Doch was machen unsere Parlamentarier?

Der Verbrauch muss runter, weil Russland seine Lieferzusagen für Gas nicht einhält.  FOTO: MURAT/DPA
Der Verbrauch muss runter, weil Russland seine Lieferzusagen für Gas nicht einhält. Foto: MURAT/DPA
Der Verbrauch muss runter, weil Russland seine Lieferzusagen für Gas nicht einhält.
Foto: MURAT/DPA

REUTLINGEN. Die grün-schwarze Landesregierung ruft die Bürger zum Energiesparen auf. Deshalb hat der GEA eine Umfrage bei den Landtagsabgeordneten der Region gestartet. Die Frage: Wie sorgen Sie ganz persönlich in Ihrem privaten Umfeld für den nächsten Winter vor und wo sparen Sie? Hier die Antworten:

- Thomas Poreski, Grüne

Ich benutze für alle Strecken im Wahlkreis mein Fahrrad. Wir kaufen Lebensmittel mit kleinem CO2-Fußabdruck. Als Wohneigentumsgemeinschaft haben wir Beratungen für eine regenerative Strom- und Wärmeversorgung eingeholt, die Umsetzung ist nächstes Jahr. Ich habe schon eine Balkonsolaranlage, die gut die Hälfte – der Rest ist 100 Prozent Ökostrom – unseres Strombedarfs deckt. Wenn die Sonne scheint, laufen mit Niedrigtemperatur Waschmaschine und Geschirrspüler, dann werden auch die E-Bikes geladen. Außer beim kurzen Duschen nutzen wir nur kaltes Wasser, die Räume werden nicht über 19 Grad beheizt.

Thomas Poreski hat privat eine Balkonsolaranlage installiert.  FOTO: PRIVAT
Thomas Poreski hat privat eine Balkonsolaranlage installiert. Foto: Privat
Thomas Poreski hat privat eine Balkonsolaranlage installiert.
Foto: Privat

- Manuel Hailfinger, CDU

Die beste Energie ist die, welche gar nicht erst verbraucht wird. Das lernt man im schwäbischen Haushalt nicht erst durch Putins Krieg, sondern schon von klein auf. Oftmals muss dafür auch nicht auf Komfort verzichtet werden. Ich setze zum Beispiel schon seit langer Zeit auf Energiesparlampen und LED und schalte das Licht in nicht genutzten Räumen aus. Außerdem achte ich beim Kauf neuer Haushaltsgeräte konsequent auf den Energieverbrauch und stecke sie aus, wenn sie nicht benötigt werden. Zudem koche ich mit Deckel und lüfte mit weit geöffneten Fenstern und abgedrehter Heizung.

Sparen steckt dem Schwaben im Blut, sagt Manuel Hailfinger (CDU).  FOTO: PRIVAT
Sparen steckt dem Schwaben im Blut, sagt Manuel Hailfinger (CDU). Foto: privat
Sparen steckt dem Schwaben im Blut, sagt Manuel Hailfinger (CDU).
Foto: privat

- Rudi Fischer, FPD

Ich spare vor allem beim Gasverbrauch. Ich hatte, wie jedes zweite Jahr, bereits im letzten Herbst einen Polter Holz vorbestellt, dass ich nun gesägt, gespalten und eingelagert habe. So kann ich die Temperatur meiner Gasheizung deutlich reduzieren und dann mit dem Kachelofen zumindest das Wohnzimmer auf Normaltemperatur heizen. Ansonsten setze auch ich die klassischen Energiespartipps um: gewartete Gastherme, Nutzung der Heizungsprogramme für Tag/Nacht/Wochenende, entlüftete und unverstellte Heizkörper, geschlossene Türen im Haus, verschiedene Temperaturen in verschieden genutzten Räumen.

Rudi Fischer hat schon Holz für den Winter gesägt, gespalten und gestapelt.  FOTO: PRIVAT
Rudi Fischer hat schon Holz für den Winter gesägt, gespalten und gestapelt. Foto: Privat
Rudi Fischer hat schon Holz für den Winter gesägt, gespalten und gestapelt.
Foto: Privat

- Cindy Holmberg, Grüne

Meine Familie und ich haben uns sehr intensiv damit beschäftigt, wie wir Energie sparen können. Energiesparlampen, keine tropischen Temperaturen im Wohnzimmer, Standby vermeiden etc. ist bei uns sowieso schon, von daher gibt es da kein Einsparpotenzial mehr. Wir wohnen zur Miete in einem Denkmal, deshalb ist mein Einfluss aufs Energiesparen beim Gebäude gering. Ich bin sehr froh, dass seit 1. Juli endlich PV auch auf denkmalgeschützten Häusern erlaubt ist, und werde mich beim Landesklimaschutzgesetz weiter für diesen Weg einsetzen. Persönlich sparen kann man auch bei der Fortbewegung. Seit gut einem Jahr bin ich mit einem E-Auto unterwegs. Für weitere Strecken bevorzuge ich die Bahn, auch wenn da nicht immer alles klappt. Aber lieber im Bordrestaurant sitzen, als im Stau stehen.

Cindy Holmberg fährt mit dem E-Auto oder mit der Bahn.  FOTO: PRIVAT
Cindy Holmberg fährt mit dem E-Auto oder mit der Bahn. Foto: Privat
Cindy Holmberg fährt mit dem E-Auto oder mit der Bahn.
Foto: Privat

- Joachim Steyer, AfD

Eine besondere Vorbereitung auf den nächsten Winter benötige ich nicht, da mein Haus nicht erst seit gestern komplett durch einen mit Pellets betriebenen Holzofen beheizt wird. Zwei Tonnen davon halte ich stets vorrätig, was für etwa zwei Jahre ausreichend ist. Die Photovoltaik-Anlage auf dem Dach deckt einen nicht unerheblichen Teil meines Strombedarfs und im Fall der Fälle bin ich mit einem bereits seit Längerem eingebauten Notstromaggregat für mehrere Tage autark. In einer Regenwassernutzungsanlage sammle ich Wasser für die Waschmaschine, die Toilettenspülung und die Gartenbewässerung. Lebensmittel werfe ich grundsätzlich nie weg, Bekleidung wird so lange wie möglich getragen, Elektrogeräte repariere ich, bis es nicht mehr geht, und ganz grundsätzlich wird nicht der neueste Schnickschnack gekauft, nur weil er gerade modern ist.

Joachim Steyer heizt mit Pellets und hat eine Photovoltaikanlage auf dem Dach.  FOTO: PRIVAT
Joachim Steyer heizt mit Pellets und hat eine Photovoltaikanlage auf dem Dach. FOTO: PRIVAT
Joachim Steyer heizt mit Pellets und hat eine Photovoltaikanlage auf dem Dach. FOTO: PRIVAT

- Daniel Lede Abal, Grüne

Wir tun bereits einiges, um Energie zu sparen. Wir haben nur LED-Lampen. Unsere Geräte hängen fast alle an schaltbaren Steckdosen, sodass der Standby-Betrieb keine Energie frisst. Wir nutzen keinen Wäschetrockner. Auch beim Duschen sparen wir schon. Aber für den kommenden Winter wollen wir noch mehr erreichen. Unser Wohnzimmer hat eine große Fensterfront. Ich prüfe, ob wir mit isolierender Folie den Wärmeverlust senken können. Wir überlegen, welche Zimmer wir heizen, und werden die Heizung aufs Minimum drosseln. Wir wollen warme Decken kaufen. Und ich will weitere Empfehlungen und Tipps lesen und schauen, ob es noch mal was gibt, was wir zuhause anwenden können.

Daniel Lede Abal will die Fenster im Wohnzimmer besser isolieren. FOTO: MARQUARDT
Daniel Lede Abal will die Fenster im Wohnzimmer besser isolieren. Foto: MARQUARDT
Daniel Lede Abal will die Fenster im Wohnzimmer besser isolieren.
Foto: MARQUARDT

- Dorothea Kliche-Behnke, SPD

Ein sparsamer Umgang mit Strom und Wärme lohnt sich, denn die billigste und klimafreundlichste Energie ist die, die gar nicht erst verbraucht wird. Also versuche ich, möglichst kurz zu duschen und im Winter nicht zu stark zu heizen. Aber ich halte nicht allzu viel davon, wenn Politiker*innen Energiespartipps geben. Zumal meine Familie und ich das Glück haben, in einem Passivhaus zu wohnen.

Wofür ich aber werbe, ist der Ökostromtarif der Tübinger Stadtwerke. Stadtwerke halte ich im Übrigen für deutlich kompetenter, Ratschläge in Sachen Energiesparen zu geben. (GEA)

 

Dorothea Kliche-Behnke wohnt mit ihrer Familie in einem Passivhaus. FOTO: PRIVAT
Dorothea Kliche-Behnke wohnt mit ihrer Familie in einem Passivhaus. Foto: PRIVAT
Dorothea Kliche-Behnke wohnt mit ihrer Familie in einem Passivhaus.
Foto: PRIVAT