STUTTGART. Zeitgleich ging die Zahl der allgemeinen Anrufe bei der Seelsorge zurück, sagte der Leiter der evangelischen Telefonseelsorge, Krischan Johannsen, am Montag in Stuttgart.
Während 2016 noch 51 651 Anrufe eingingen, waren es 2017 insgesamt 44 140. Die sinkende Zahl der Anrufer sei auf eine technische Veränderung zurückzuführen. Sogenannte Daueranrufer werden seit dem vergangenen Jahr auf dieselbe Stelle geschaltet, wie der Stellvertretende Leiter der katholischen Telefonseelsorge, Bernd Müller, erklärte. Depressionen seien der häufigste Grund für die Anrufe.
Rund 67 Prozent der Anrufe seien ernst gemeint, sagte Müller. Der Rest seien unter anderem Sofortaufleger und Scherzanrufe. Die Mehrzahl der 40-bis 60-Jährigen melde sich über das Telefon, sagte Johannsen. Die jüngere Generation greife gerne zur Beratung über einen Chat, von 617 im Jahr 2016 auf 995 Kontakte im vergangenen Jahr. »Wenn wir einen Chattermin anbieten, ist dieser immer sofort vergeben«, betonte Müller.
Die Gespräche dauern nach Angaben des stellvertretenden Leiters der katholischen Telefonseelsorge, Bernd Müller, im Schnitt 18 Minuten und damit zwei Minuten länger als noch im Jahr zuvor. Bei den beiden Seelsorgen kümmern sich 195 Freiwillige und Fachkräfte 24 Stunden am Tag um Menschen, die Hilfe benötigen und deswegen anrufen. (dpa)