Logo
Aktuell Land

Schwere Beine, müde Köpfe: Köln zahlt Tribut für Euro-Partys

Am Donnerstag war der Jubel riesig, am Sonntag waren die Beine schwer. Der 1. FC Köln hat schon jetzt erfahren müssen, was es heißt, zusätzlich zur Bundesliga im Europapokal zu spielen.

1. FC Köln - VfB Stuttgart
Stuttgarts Trainer Pellegrino Matarazzo verfolgt das Spiel nach seinem Platzverweis von der Tribüne. Foto: Rolf Vennenbernd
Stuttgarts Trainer Pellegrino Matarazzo verfolgt das Spiel nach seinem Platzverweis von der Tribüne.
Foto: Rolf Vennenbernd

Die ominöse Doppelbelastung bekommen die Profis des 1. FC Köln schon vor Beginn der Gruppenphase zu spüren. Mit schweren Beinen und müdem Kopf quälten sich die Kölner nach dem erfolgreichen Playoff-Trip nach Ungarn zu einem 0:0 gegen den VfB Stuttgart.

»Die Stuttgarter haben ausgenutzt, was wir die letzten Tage hinter uns haben«, sagte Trainer Steffen Baumgart, der den 3:0-Sieg beim Fehérvár FC und den damit verbundenen Einzug in die Gruppenphase der Conference League drei Tage zuvor noch ausgelassen bejubelt hatte. Man habe gemerkt, »dass die Frische fehlt«, sagte Baumgart: »Wir haben heute viel Tribut gezollt.«

Sechs weitere Europacup-Partys stehen für den FC in nur acht Wochen vor der langen WM-Pause an. Den Kader halten sie in Köln grundsätzlich für breit genug, doch die Umstellung auf den Donnerstag-Sonntag-Donnerstag-Rhythmus ist schwierig. »Man hat die Körner schon gemerkt, die wir in Ungarn haben liegen lassen«, sagte Innenverteidiger Luca Kilian: »Trotzdem ist die Vorfreude auf Europa unfassbar groß.«

Das betonte auch Thomas Kessler, Leiter der Kölner Lizenzspielerabteilung. »In erster Linie wollen wir uns nicht beschweren, sondern freuen uns über die zusätzlichen Spiele«, sagte der ehemalige Torhüter: »Wir haben uns das letzte Saison erarbeitet. Der Weg durch die Playoffs war hart, und wir sind froh, dass wir das geschafft haben.«

Freilich müsse man die Spieler »nun anders steuern. Da muss man sehr, sehr professionell mit umgehen. Gut in der Kommunikation sein, auch in der athletischen und medizinischen Abteilung.« Kessler glaubt aber, dass der Prozess der Umgewöhnung kein Hexenwerk ist. »Für den ein oder anderen ist das eben eine neue Situation«, sagte er: »Aber es gibt viele Spieler in der Bundesliga, die das seit zehn Jahren machen.«

Dem nächsten Test dafür muss sich der FC am 11. September unterziehen. Drei Tage nach dem Gastspiel beim OGC Nizza mit Trainer Lucien Favre kommt dann Union Berlin nach Köln. Doch die Köpenicker sind unter der Woche dann ebenfalls international im Einsatz.

Informationen zum Spiel bei bundesliga.de

© dpa-infocom, dpa:220828-99-545536/3