Bei 30.000 Schülern brauche man etwa 2000 zusätzliche Lehrkräfte. Finanzminister Danyal Bayaz (Grüne) erklärte, dafür würden in diesem Jahr 24,2 Millionen Euro zur Verfügung gestellt.
Seit Beginn des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine seien mehr als 115.000 Menschen nach Baden-Württemberg geflohen. »Das sind mehr Menschen als insgesamt in der Flüchtlingskrise 2015/2016 nach Baden-Württemberg gekommen sind«, teilte das Kultusministerium mit. Von den 115.000 Geflüchteten seien knapp 40 Prozent Kinder oder Jugendliche. Das sind ungefähr 46.000. Davon rechnen die Schulplaner noch Kinder unter sechs Jahren ab, bleiben gut 30.000.
Die etwa 11.000 Schulpflichtigen, die bisher noch nicht in Baden-Württemberg beschult wurden, haben teilweise am Fernunterricht in der Ukraine teilgenommen. Das Ministerium rechnet aber damit, dass sie nach den Sommerferien in die deutsche Schule gehen werden. Dann muss ein passendes Schulangebot für die Kinder und Jugendlichen gefunden werden, also Sprachförderkurse, Vorbereitungsklassen oder direkt Unterricht mit gleichaltrigen Schülerinnen und Schülern in der Regelklasse. Derzeit würden etwa 5000 junge Ukrainer schon in Regelklassen unterrichtet, über die Hälfte davon in Grundschulen.
Schopper hofft darauf, dass sie bei einem Anstieg schnell Lehrerinnen und Lehrer findet. »Wir haben bereits etwa 580 Lehrkräfte zusätzlich unter Vertrag genommen und können damit den bisherigen Bedarf decken. Eine Chance stellen die Lehrkräfte dar, die aus der Ukraine kommen - allerdings spricht nur die Hälfte der bisher bei uns registrierten Lehrkräfte Deutsch.« Man setze sich dafür ein, dass das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) weiter Sprachkurse anbiete.
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