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Schnakenjäger im Einsatz gegen Waldstechmücken

Ein warmer Winter hat in einigen Regionen zur raschen Entwicklung der Waldstechmücken geführt - die Kommunale Aktionsgemeinschaft Kabs ist gegen die kleinen Blutsauger bereits ausgerückt. Doch auch die Corona-Krise beeinflusst die Bekämpfung der Quälgeister am Rhein.

Eine stechende Plage.
Eine stechende Plage. Foto: dpa
Eine stechende Plage.
Foto: dpa

STUTTGART. Bei ersten Einsätzen per Hubschrauber und zu Fuß sind die Schnakenjäger am Rhein gegen Waldstechmücken vorgegangen. »Die insgesamt warmen Wintertemperaturen führten in einigen Bereichen zur rascheren Entwicklung der Waldstechmücken - zum Beispiel in der Pfalz und im Landkreis Rastatt«, sagte Dirk Reichle von der Kommunalen Aktionsgemeinschaft zur Bekämpfung der Schnakenplage (Kabs) in Speyer. Im Vergleich zu 2018 und 2019 waren in einigen Gebieten die Stechmücken-Brutareale deutlich stärker überschwemmt.

»Die zum Teil starken Niederschläge während der Wintermonate führten entlang des Oberrheins zum dringend nötigen Anstieg des Grundwasserspiegels - und in der Folge zur Bildung größerer Wasserflächen im Bereich der Waldstechmücken-Brutgebiete«, sagte Reichle. Betroffen waren sowohl Rheinland-Pfalz als auch Hessen und Baden-Württemberg (Baden). Bei den Brutstätten handelte es sich unter anderem um versumpfte Wälder und Senken sowie um Entwässerungsgräben.

»Hier schlüpfen diese Frühjahresarten teilweise schon im Dezember und entwickeln sich bei niedrigen Wassertemperaturen sehr langsam über mehrere Monate«, sagte Reichle. Aktuell sei die Bekämpfung der Waldstechmücken abgeschlossen.

Starke Niederschläge Anfang März führten der Kabs zufolge auch am Rhein zu einer Hochwassersituation und zum ersten Schlupf von Überschwemmungsmücken im Rheinvorland. »Vielerorts trockneten die Flächen in der Folgezeit wieder ab«, schilderte Reichle, »aber aufgrund der warmen Witterung mussten in einigen Bereichen im Zuge der Waldstechmückenbekämpfung auch Brutstätten entlang des Rheins behandelt werden.« Aktuell sei die Lage entspannt, da aufgrund der trockenen Witterungsbedingungen der Rheinpegel stark gesunken sei.

Die Corona-Krise beeinflusse auch die Arbeit der Kabs, sagte Reichle. So mussten unter anderem bei Helikoptereinsätzen hohe Sicherheitsvorkehrungen für die Mitarbeiter getroffen werden, um sie vor einer möglichen Infektion zu schützen. »Das macht die Arbeit im Gelände und vor allem am Hubschrauberlandeplatz nicht einfacher.«

Wie überall in Deutschland, sei auch für die Kabs-Mitarbeiter der Erwerb von Schutzbekleidung problematisch. »Hier konnte man zum Teil auf Lagerbestände zurückgreifen. Wir wurden auch freundlicherweise von den Maskenengeln in der Pfalz unterstützt - Frauen, die kostenlos für soziale Einrichtungen Schutzmasken nähen.« Die Gruppe habe auch an die Mitarbeiter der Kabs gedacht und sie mit selbstgenähten Schutzmasken ausgestattet. »Trotz aller Widrigkeiten konnten alle Einsätze zu Fuß oder per Helikopter erfolgreich absolviert werden.« (dpa)