In Gedenken des beim vergangenen Spiels in Wolfsburg gestorbenen Schalke-Fans herrschte in den ersten vier Minuten der Partie weitgehend Stille. Zudem war auf der Nordkurve des Stadions ein großes Spruchband mit der Aufschrift »Wir waren mehr als Freunde, wir waren wie Brüder - viele Jahre sangen wir die gleichen Lieder« zu sehen.
Die erste Chance erarbeiten sich die Gäste, die nach dem starken aber unglücklichen Auftritt gegen den FC Bayern (1:3) die Startelf auf nur einer Position geändert hatten. Nach Flanke von Grifo strich der Volleyschuss von Petersen (9.) knapp am Tor vorbei.
Doch auch ohne sieben angeschlagene oder gesperrte Stammspieler fanden die Schalker allmählich besser ins Spiel. Bei einem Fernschuss von Nationalspieler Serdar (12.) wurde SC-Torhüter Mark Flekken erstmals geprüft. 15 Minuten später bescherte ein sehenswerter Konter die Führung. Das gekonnte Zusammenspiel mit Neuzugang Benito Raman schloss Serdar aus kurzer Distanz zum 1:0 ab.
Dieser Rückstand zeigte bei den Freiburgern Wirkung. Zwar bemühten sie sich redlich, die gegnerische Defensive in Bedrängnis zu bringen, ließen dabei aber Präzision und Kreativität vermissen. Deshalb waren die Schalker bei einem Fernschuss von Raman (41.) knapp über das Tor dem 2:0 zunächst näher als die Gäste dem Ausgleich. Das sollte sich erst kurz vor der Pause ändern, als Schalke-Torhüter Markus Schubert in höchster Not gleich zweimal gegen Jonathan Schmid (44.) klärte.
Nur wenige Minuten nach Wiederanpfiff sorgte ein Foul von Ozan Kabak für Diskussionen. Erst nach Intervention des Videoassistenten entschied Schiedsrichter Felix Brych (München) auf Elfmeter. Diese Chance zum Ausgleich ließ sich Petersen trotz der lauten Pfiffe der Schalker Fans nicht nehmen und sorgte damit für seinen insgesamt 83. Pflichtspiel-Treffer im Freiburger Trikot. Damit zog er mit dem heutigen Bundestrainer Joachim Löw als SC-Rekordschütze gleich.
Der Ausgleich beflügelte die Gäste. Nur wenige Sekunden nach einem Pfostentreffer von Chan Hong Kwon ahndete Brych das Foul von Juan Miranda an Kwon diesmal ohne Mithilfe des Videoassistenten mit einem weiteren Foulelfmeter, den Grifo eiskalt zum 2:1 verwandelte.
Es spricht für das in den vergangenen Wochen gewachsene Selbstvertrauen der Schalker, dass sie diese beiden Rückschläge verkraftete. Zehn Minuten nach seiner Einwechslung traf Kutucu mit einem platzierten Fernschuss zum verdienten 2:2.