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SAP: Komplettausstieg aus Russland-Geschäft dauert länger

Europas größter Softwarehersteller SAP wird nicht wie geplant bis Ende des Jahres komplett aus seinem Russlandgeschäft aussteigen. Finanzchef Luka Mucic machte dafür am Dienstag in einer Telefonkonferenz rechtliche Anforderungen verantwortlich, die gegenüber Kunden und Beschäftigten bestünden. Einen neuen Zeitpunkt, zu dem die Aktivitäten in Russland komplett beendet sein sollen, habe das Unternehmen derzeit nicht im Visier.

SAP-Finanzchef Mucic
Luka Mucic sitzt bei der Bilanzpressekonferenz von SAP auf der Bühne. Foto: Uwe Anspach
Luka Mucic sitzt bei der Bilanzpressekonferenz von SAP auf der Bühne.
Foto: Uwe Anspach

Gegenwärtig beschäftigen die Walldorfer in Russland laut dem Manager noch rund 600 Mitarbeiter, ursprünglich waren es 1250. Zum Ende des Jahres dürften es noch rund 100 Beschäftigte sein. »Das (Geschäft) an Dritte abzugeben, ist schwierig und aktuell nicht machbar«, sagte Mucic. Im April hatte SAP nach Vorwürfen des Zauderns angekündigt, sich wegen des Angriffskriegs gegen die Ukraine komplett aus Russland und Belarus zurückzuziehen und damit auch die Verträge von Bestandskunden zu beenden. Im Juli hatte Mucic in Aussicht gestellt, dass dies bis Jahresende passieren soll.

© dpa-infocom, dpa:221025-99-251146/2