Die prinzipielle Idee der Initiative, Daten in Europa nach hiesigen Datenschutzstandards zu sichern, sei gut. »Aber genau das ist heute schon möglich. Viele große Unternehmen haben heute schon mächtige Rechenzentren in Europa und in Deutschland, wo genau das gemacht wird«, betonte der Co-Vorstandschef des vom Börsenwert her zurzeit wertvollsten deutschen Unternehmens, das selbst im Cloudgeschäft aktiv ist und auf steigende Umsätze in diesem Segment hofft.
Ihm fehle daher eine »Idee für den nächsten Schritt«. Klein fragte: »Soll das Projekt darauf abzielen, den öffentliche Sektor oder den Gesundheitssektor zu digitalisieren und abzusichern, dass die Daten in der EU bleiben und mit dem höchsten Sicherheitsstandard geschützt werden?« Dinge wie diese seien bisher nicht beantwortet worden.
Das von Deutschland und Frankreich vorangetriebene Projekt einer europäischen Daten-Infrastruktur als Alternative zu US-Internetriesen war im Oktober gestartet. Das Netzwerk Gaia-X soll nach den Vorstellungen der Bundesregierung Ende 2020 online gehen und im Kern dafür sorgen, dass Daten in Europa »sicher und vertrauensvoll verfügbar gemacht, zusammengeführt und geteilt werden können«, wie es in einem Papier des Wirtschaftsministeriums und beteiligter Akteure geheißen hatte.
Das Ökosystem auf Basis von Gaia-X soll nicht nur eine vernetzte Dateninfrastruktur schaffen, sondern auch den Anwendern eine Garantie der Datennutzungskontrolle bieten. Außerdem soll über definierte IT-Schnittstellen die Integration verschiedener Cloud-Angebote möglich sein. Praktische Fragen wie Kosten, Finanzierung oder Bedarf an Software-Entwicklern sind aber nicht beantwortet.