Nach dem ersten Bundesliga-Jahr in der Vereinsgeschichte sieht der Vorstandsvorsitzende Holger Sanwald den 1. FC Heidenheim vor großen Herausforderungen. »Riesengroß«, antwortete Sanwald am Freitag auf die Frage, wie groß die Sorge sei, dass die zweite Saison im Fußball-Oberhaus schwerer werden könnte als die erste. Am letzten Spieltag empfängt der Neuling am Samstag (15.30 Uhr(Sky) den Tabellen-17. 1. FC Köln und hofft noch auf eine Europapokal-Teilnahme.
Der Vereinschef konnte nicht garantieren, dass der Tabellenneunte die meisten Leistungsträger halten kann. Daher sei es ungewiss, ob die Kaderplanung wieder so gut gelingen könne wie nach dem Aufstieg im vergangenen Jahr. »Da lief schon nahezu alles perfekt«, erklärte Sanwald. »Die Spieler haben sich alle noch mal gesteigert, die Neuzugänge haben alle eingeschlagen.« Zudem werde Heidenheim in der kommenden Saison weiter zu den Clubs mit den geringsten wirtschaftlichen Möglichkeiten gehören.
Interesse bei größeren Vereinen sollen vor allem die Mittelfeldspieler Jan-Niklas Beste und Lennard Maloney wecken (beide Vertrag bis 2025). Auch ein Verkauf von Torjäger Tim Kleindienst ist trotz eines Kontakts bis 2027 nicht ausgeschlossen. Der von Werder Bremen ausgeliehene Eren Dinkci wechselt zum SC Freiburg.
Gegen Köln will der FCH seine nur kleine Chance nutzen, mit einem Sieg noch an den Freiburgern auf Rang acht vorbeizuziehen und sich für die Playoffs der Conference League zu qualifizieren. Dazu müsste auch Bayer Leverkusen eine Woche später das DFB-Pokalfinale gegen Zweitligist 1. FC Kaiserslautern gewinnen. Zudem würde bei gleichzeitigen Siegen von Augsburg und Bremen das Torverhältnis über die Platzierung entscheiden.
»Wenn auf den anderen Plätzen etwas läuft, das uns zugutekommt, dann nehmen wir das gerne mit«, sagte Heidenheims Co-Trainer Bernhard Raab. Er vertritt gegen Köln den unter der Woche am Knöchel operierten Chefcoach Frank Schmidt. Der Eingriff sei sehr gut verlaufen, erklärte Sanwald und meinte, gegen Köln gebe es »noch sehr viel zu gewinnen«.
Raab erwartet »ein hochintensives Spiel mit einem entschlossenen Gegner, der alles reinwerfen wird«. Für die Rheinländer sei es »ein Alles-oder-Nichts-Spiel«. Selbst bei einem Sieg kann der Vorletzte nur dann noch den Relegationsplatz erreichen, wenn der Tabellen-16. Union Berlin gegen Freiburg verliert.
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