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Südwesten will verstärkt um ausländische Investoren werben

Der Wirtschaftsstandort Baden-Württemberg ist im Ausland noch nicht sehr bekannt. Das soll sich nach dem Willen von Grün-Schwarz ändern. Die Regierung setzt auf mehr Marketing.

Nicole Hoffmeister-Kraut
Nicole Hoffmeister-Kraut (CDU), Wirtschaftsministerin von Baden-Württemberg. Foto: Bernd Weißbrod
Nicole Hoffmeister-Kraut (CDU), Wirtschaftsministerin von Baden-Württemberg.
Foto: Bernd Weißbrod

Baden-Württemberg will offensiver im Ausland für die Ansiedlung von Unternehmen im Land werben. Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) sagte am Dienstag in Stuttgart: »Im harten Wettbewerb um wichtige Zukunftsbranchen und Unternehmen müssen wir schnell handeln, mit agilen Strukturen und passgenauen Angeboten punkten und uns im Standortmarketing international noch breiter aufstellen.« Der neuen Ansiedlungsstrategie zufolge sollen vor allem Unternehmen, die »in besonders wachstumsstarken Technologie- und Geschäftsfeldern« tätig sind, in den Südwesten gelockt werden.

Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut (CDU) setzt unter anderem auf Ansiedlungs-Scouts, die im Ausland mögliche Investoren ausmachen und ansprechen sollen. Sie sollen beispielsweise an die Ost- und Westküste der USA und Israel entsandt werden. Zugleich solle auch die Landesagentur Baden-Württemberg International (BW-i) ausgebaut und zum Ansprechpartner für Ansiedlungen werden. Sie soll zusätzliche Planstellen erhalten. Zunächst hatte die »Südwest Presse« darüber berichtet.

Kretschmann sagte, bei sehr großen Vorhaben werde das Thema auch weiterhin Chefsache bleiben. Solche Projekte bräuchten eine schnelle und regelmäßige Projektbegleitung. Zuletzt hatte sich der Grünen-Politiker für den Bau der Brennstoffzellenfabrik von Cellcentric in Weilheim/Teck stark gemacht. Das Gemeinschaftsprojekt von Daimler Truck und Volvo war zunächst umstritten. Es soll aber nun in den nächsten Jahren verwirklicht werden.

Der Bau einer Batteriefabrik von Northvolt in Baden-Württemberg für Elektroautos war vor einiger Zeit nicht zustande gekommen. Vor diesem Hintergrund wurde nun die Ansiedlungsstrategie des Landes überarbeitet. So wurde schon eine Datenbank eingerichtet, in der mögliche Flächen für Unternehmen aufgelistet sind, wenn sie im Land einen Standort suchen.

Wirtschaftsministerin Hoffmeister-Kraut will gleichfalls mehr junge Unternehmen ins Land locken. Gleichzeitig sollten heimische, bereits fortgeschrittene und erfolgreich wachsende Start-ups im Südwesten gehalten werden.

Mitteilung

© dpa-infocom, dpa:230523-99-796994/2