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Rektor der Hochschule für Gestaltung erneut abgewählt

Zum zweiten Mal binnen eines Jahres ist der Rektor der Staatlichen Hochschule für Gestaltung (HfG) in Karlsruhe abgewählt worden. Die erforderliche Zweidrittelmehrheit sei mit neun Ja-Stimmen bei einer Nein-Stimme und einer Enthaltung erreicht worden, teilte die Hochschule am Mittwoch mit. Die Amtszeit von Jan Boelen hätte eigentlich erst Ende 2024 geendet.

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Studierende mit Mund- und Nasenmaske sitzen in einem Hörsaal. Foto: Sebastian Gollnow
Studierende mit Mund- und Nasenmaske sitzen in einem Hörsaal.
Foto: Sebastian Gollnow

Auf Antrag von Professoren und Professorinnen war Boelen schon im April das erste Mal abgewählt worden. Nach Angaben der Hochschule klagte er wegen Formfehlern dagegen erfolgreich vor dem Verwaltungsgericht und kehrte Mitte November an die HfG zurück.

»Die Professorinnen und Professoren wollten die endgültige richterliche Entscheidung des Verwaltungsgerichtshofs nicht abwarten und hatten daher erneut eine Abwahl beantragt«, teilte die HfG mit. »Sie sahen die Gewährleistung des Lehr- und Hochschulbetriebs durch die Anwesenheit des Rektors an der Hochschule als gefährdet an.«

Der Kanzler der Hochschule, Thomas Fröhlich, hatte damals erklärt, Vertrauen sei verloren gegangen. Das Wissenschaftsministerium ging von einem länger schwelenden Konflikt zwischen Rektor und Professorenschaft aus. Dieser habe sich nach Wahrnehmung des Ministeriums seit Mitte vergangenen Jahres deutlich verschärft. Vermittlungsversuche seien nicht von Erfolg gekrönt gewesen.

Die Hochschule war lange vom Philosophen Peter Sloterdijk geleitet worden, danach übernahm im Jahr 2016 der Medientheoretiker Siegfried Zielinski das Amt. Im Jahr 2018 schied auch er vorzeitig aus. Die Hochschule stellt sich seit einiger Zeit neu auf, nachdem der Landesrechnungshof eine Strukturreform empfohlen hatte.

Personal der HfG

© dpa-infocom, dpa:221221-99-983654/2