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Rekonstruktion von Gesichtern auf Schädelknochen

Gesichter allein durch die Schädelknochen rekonstruieren: Das haben Kriminaltechniker an der Hochschule für Polizei in Böblingen gelernt. »Wir machen hier Pionierarbeit«, sagte Rainer Wortmann, Fachkoordinator Phantombild beim LKA Baden-Württemberg und Initiator des Workshops. Die Methode sei hier das erste Mal an einer Polizeischule in Deutschland gelehrt worden, heißt es. Sie soll helfen in »Cold-Cases« - also »kalten Fällen«, die ungelöst sind, neue Hinweise zu finden. Als Phantombild will die Polizei das fertige Modell anschließend veröffentlichen.

Schädel unbekannter Toter bekommen Gesichter
Eine Teilnehmerin modelliert während eines Workshops einen Phantom-Schädel. Foto: Marijan Murat
Eine Teilnehmerin modelliert während eines Workshops einen Phantom-Schädel.
Foto: Marijan Murat

»Wir können am Schädel direkt ablesen, wie der Mensch aussah«, erzählt Wortmann. Mit Knete werden die Gesichtsteile Schritt für Schritt auf die Knochen modelliert. An der Schulung Anfang März nahmen Kriminaltechniker aus Baden-Württemberg, Deutschland und Europa teil. Angeleitet wurden sie von Joe Mullins, Experte von der zentralen Vermisstenstelle in den USA. Als Vorlage dienten Schädel aus dem 3D-Drucker. Die Teilnehmer brauchten viel Fingerspitzengefühl und präzise Werkzeuge. Sie tasteten, beobachteten und verglichen. Nach und nach entstanden so Gesichter.

LKA Baden-Württemberg

National Center for Missing & Exploited Children

© dpa-infocom, dpa:230315-99-957497/3