REUTLINGEN. Am Montag ab 19.22 Uhr, gingen bei der Rettungsleitstelle und der Einsatzzentrale der Polizei mehrere Notrufe ein. Gemeldet wurde ein schwerer Verkehrsunfall auf der Autobahn A 7, zwischen der Anschlussstelle Homberg/Efze und dem Parkplatz »Am Pommer«.
Ein stark unfallbeschädigter Kleintransporter aus Reutlingen stand kurz vor dem Parkplatz »Am Pommer«. Rund 800 m vorher in Richtung Bad Hersfeld/West stand ein BMW der 5er Reihe auf der Mittelleitplanke. Erste Ermittlungen zum Unfallhergang und Zeugenaussagen ergaben den Verdacht, dass hier ein verbotenes Kfz-Rennen gemäß § 315 d StGB zumindest mitursächlich für den Unfall gewesen sein könnte.
Nach ersten Erkenntnissen befuhren der 30-jährige Fahrer aus Wächtersbach im verunfallten BMW und ein unbekannter dunkler Audi A6 die A7 in südlicher Richtung. Nach Angaben von Zeugen mit einer Geschwindigkeit von circa 200 km/h und ohne Sicherheitsabstand. Wahrscheinlich ist, dass der BMW, zumindest zeitweise, seine Beleuchtung ausgeschaltet hatte.
Fahrer blieb unverletzt
Im kurvigen Steigungsbereich vor dem Parkplatz »Am Pommer« kam es dann zur Kollision mit einem Klein-LKW aus Reutlingen. Der 59-jährige Fahrer blieb glücklicherweise unverletzt.
Der BMW kollidierte anschließend mit der Mittelleitplanke. Er wurde ausgehoben und schlug nach rund 20 m oben auf der Mittelleitplanke auf. Danach rutschte er noch stattliche 90 m auf der Mittelleitplanke weiter, bevor das Fahrzeug auf der Leitplanke zum Stehen kam. Der Fahrer wurde augenscheinlich nicht verletzt - ließ sich aber auf Anraten des anwesenden Notarztes in einem Krankenhaus untersuchen.
Der BMW-Fahrer gab gegenüber der aufnehmenden Streife ebenfalls an, den kurvigen Streckenbereich mit einer Geschwindigkeit von 200 km/h befahren zu haben. Der BMW musste durch ein Abschleppfahrzeug mit Kran von der Mittelleitplanke gehoben werden. Der Sachschaden belief sich insgesamt auf circa 20.000 Euro.
Warnung übers Radio
Zu größeren Verkehrsbehinderungen kam es während der Unfallaufnahme nicht. Während der Unfallaufnahme und der Bergung des BMW wurde eine Rundfunkwarnmeldung geschaltet, die gegen 22.40 Uhr wieder zurückgenommen werden konnte. Durch zwei Streifen der Bereitschaftspolizei aus Kassel, die auf dem Weg zu einem Einsatz in Fulda waren, und unmittelbar nach dem Unfall hinzukamen, wurde die Unfallstelle zunächst abgesichert und erste Maßnahmen vor Ort getroffen.
Zeugen, die das vermutliche Rennen zwischen dem BMW und dem A 6 gesehen haben und weitere Hinweise zu den Fahrzeugen geben können, werden gebeten, sich mit der Polizeiautobahnstation Bad Herfeld unter Telefonnummer 06621 / 5088 - 0, mit jeder anderen Polizeidienststelle oder mit die Onlinewache im Internet unter www.polizei.hessen.de in Verbindung zu setzen. (dpa)