Mannheim (dpa/lsw) - Vor dem Landgericht Mannheim muss sich eine Pflegerin verantworten, die das Vertrauen eines Seniors ausgenutzt und sein Konto geplündert haben soll. Die 63-Jährige soll den Mann laut Anklage seit 2017 gepflegt und eine Vollmacht und eine EC-Karte von ihm erhalten haben. Sie und ein mutmaßlicher Komplize stehen von Donnerstag an wegen des Verdachts der Untreue vor dem Landgericht Mannheim.
Ohne das Einverständnis des heute 88-Jährigen hat seine Pflegerin laut Anklage von Juni 2019 bis Mai 2020 45 Mal jeweils 2000 Euro und einmal 10 000 Euro abgehoben. Mit einem 47-jährigen Bekannten soll sie im April 2020 beschlossen haben, über eine vermeintliche Schenkung des Opfers an dessen Restvermögen zu gelangen. (Az.: 4 KLs 501 Js 14523/20).
Dazu sollen sie Ende April 2020 einen Schenkungsvertrag über 200 000 aufgesetzt und den für sie erkennbar geschäftsunfähigen Mann dazu gebracht haben, diesen zu unterschreiben. Anschließend sollen sie einen Termin bei einer Sparkasse in Mannheim vereinbart haben, um die Überweisung des Geldes auf das Konto der Pflegerin veranlassen. Dort seien sie während der Vorbereitung der Überweisung durch die zwischenzeitlich von misstrauischem Bankpersonal verständigte Polizei festgenommen worden.