Eine kurze Beugung der Knie, dann ein kurzer Schrei von Danilo Pasnicki - kurz darauf wird die Langhantel unter dem brausenden Jubel des johlenden Publikums wieder in ihre Ausgangsposition gebracht. Der 30 Jahre alte Kraftdreikämpfer hebt vor Freude seinen Trainer in die Höhe, posiert zum Publikum und zeigt dabei seine Tätowierungen, ehe er die offiziellen Richter abklatscht und die Bühne verlässt. Die gestemmten Gewichte sind dabei egal - die Halle 5.2 in der Messe Berlin bewirbt sich um die lauteste und emotionalste Location der Special Olympics World Games.
Denn nicht nur der Mann aus Baden-Württemberg wird angefeuert. Der Applaus über die gezeigte Leistung des Athleten geht über in die Anfeuerung des nächsten Sportlers, der die Bühne betritt, sodass die Partystimmung nicht abebbt. Die Kraftsportler, die in den Disziplinen Kniebeugen, Bankdrücken und Kreuzheben ihre Kräfte messen, zeigen sich neben ihrer natürlichen Freude auch sehr extrovertiert und werfen sich die Bälle mit dem Partypublikum zu.
Bereits die Vorbereitung auf eine neue Etappe der Wettkämpfe nach einer Wettkampfpause wird mit basslastigen Hits eingeläutet, die auch auf diversen Urlaubsinseln vom Band laufen. Die lautstarke Unterstützung der Zuschauer motiviert umso mehr, obwohl gerade die Gewichtheber nicht unbedingt eine Motivation benötigen, da der Kraftdreikampf als eine der Sportarten mit der niedrigsten Hemmschwelle für Menschen mit Beeinträchtigung gilt. Das tut der Stimmung und auch der Motivation der Sportler keinen Abbruch, wie auch Pasnicki bei allem Posen mit dem Publikum unterstreicht: »Mein Ziel ist es, zu gewinnen.«
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