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Palmer sorgt mit Kritik an Bahn-Kampagne für Empörung

Der Tübinger Oberbürgermeister solle seinen Hut nehmen, fordert ein Parteikollege von ihm. Palmer hatte sich wieder abfällig über Ausländer geäußert.

Boris Palmer
Boris Palmer (Bündnis 90/Die Grünen), Oberbürgermeister von Tübingen, steht mal wieder in der Kritik. Foto: Christoph Soeder/dpa/Archiv
Boris Palmer (Bündnis 90/Die Grünen), Oberbürgermeister von Tübingen, steht mal wieder in der Kritik. Foto: Christoph Soeder/dpa/Archiv

TÜBINGEN. Der Tübinger Oberbürgermeister Boris Palmer (Grüne) hat mit Kritik an einer Werbekampagne der Bahn für Empörung auch in den eigenen Reihen gesorgt. Die Bahn wirbt auf ihrer Internetseite mit Bildern von Reisenden mit unterschiedlichen Hautfarben, unter anderem mit dem dunkelhäutigen TV-Koch Nelson Müller und der türkisch-stämmigen Moderatorin Nazan Eckes. »Ich finde es nicht nachvollziehbar, nach welchen Kriterien die «Deutsche Bahn» die Personen auf dieser Eingangsseite ausgewählt hat«, schrieb Palmer am Dienstag auf Facebook. »Welche Gesellschaft soll das abbilden?«

Daniel Lede Abal, der Tübinger Landtagsabgeordnete der Grünen, wies Palmers Post als »einfach völlig daneben« zurück. »Das ist das Deutschland, das dem Tübinger OB offenbar fremd geblieben ist«, erklärte er. »Wenn er als Oberbürgermeister mit so einer Stadtgesellschaft nicht zurechtkommt, sollte er sich jetzt überlegen, ob er Oberbürgermeister bleiben kann.« Der nordrhein-westfälische Grünen-Politiker Ali Bas forderte auf Twitter: »Es wird Zeit den Hut zu nehmen, Herr #Palmer!«

»Solch eine Haltung lehnen wir ab«

Die Bahn hat derweil seine Kampagne verteidigt. »Herr Palmer hat offenbar zum wiederholten Male Probleme mit einer offenen und bunten Gesellschaft«, sagte ein Sprecher der Bahn der Deutschen Presse-Agentur am Dienstag. »Solch eine Haltung lehnen wir ab.« Nico Rosberg, Nazan Eckes oder Nelson Müller stünden »für besondere Talente, die viele Menschen begeistern«. Sie passten zur aktuellen Werbekampagne und seien »positive und repräsentative Identifikationsfiguren«. (dpa)