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OB Arnold: Alles für Sicherheit von Jesidin getan

Im Fall einer Jesidin, die ihrem IS-Peiniger in Schwäbisch Gmünd begegnet sein soll, hat der zuständige Oberbürgermeister die deutschen Behörden verteidigt.

Eine junge Jesidin, die angibt, aus Schwäbisch Gmünd geflohen zu sein, spricht in einem YouTube-Video. Sie soll einem IS-Mitglied begegnet sein, der sie im Irak drei Monate lang gefangengehalten und mehrmals vergewaltigt hat. Foto: Sardar sattar/YouTube/dpa
Eine junge Jesidin, die angibt, aus Schwäbisch Gmünd geflohen zu sein, spricht in einem YouTube-Video. Sie soll einem IS-Mitglied begegnet sein, der sie im Irak drei Monate lang gefangengehalten und mehrmals vergewaltigt hat.
Foto: Sardar sattar/YouTube/dpa

STUTTGART. »Man hat alles unternommen, um die junge Frau zu schützen«, sagte Richard Arnold (CDU) der »Stuttgarter Zeitung« und den »Stuttgarter Nachrichten« (Montag). Angesichts des schweren Schicksals der von Kämpfern der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) monatelang versklavten Frauen habe man ihrer Betreuung von Anfang an größte Aufmerksamkeit geschenkt.

Der Eindruck, die Behörden hätten nicht angemessen reagiert, sei falsch. »Wir haben ihr versucht, umfassend Sicherheit zu geben«, betonte der Oberbürgermeister der Stadt. Ihr sei auch ein Wohnungswechsel angeboten worden, den sie aber abgelehnt hatte.

Die Jesidin Aschwak Hadschi Hamid Talo gehört der im Nordirak lebenden ethnisch-religiösen Minderheit der Jesiden an. Sie wurde nach eigenen Angaben 2014 vom IS verschleppt und auf einem Sklavenmarkt an ein IS-Mitglied verkauft. Sie gab an, dass sie den Mann in ihrer neuen Heimat in Schwäbisch Gmünd Jahre später auf der Straße wiedergetroffen habe. Dort habe er sie erneut bedroht.

Seit Juni ermittelt die Bundesanwaltschaft in Karlsruhe in dem Fall. Die 19-Jährige kehrte inzwischen in den Nordirak zurück. Sie beklagt, die deutschen Behörden hätten sie zuletzt nicht kontaktiert, obwohl sie dort erreichbar sei. »Unsere Hoheitsbefugnisse enden an der deutschen Grenze«, hatte Sprecherin Frauke Köhler gesagt. »Wir können nicht ins Ausland fliegen und da Zeugenbefragungen machen.« (dpa)