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Noch Fragen offen nach Chemieunfall in Mannheim

Knapp eine Woche nach dem Chemieunfall im Mannheimer Hafen ist weiterhin nicht ganz klar, wie es dazu kommen konnte. Der Überseecontainer, aus dem am vergangenen Dienstag giftige Gase ausgetreten waren, habe den internationalen Vorschriften für den Transport der darin gelagerten Substanzen entsprochen. Das sagte eine Sprecherin des Chemiekonzerns BASF, von dem der Container stammt, am Montag.

Blaulicht
Auf dem Dach eines Einsatzfahrzeugs der Feuerwehr leuchtet ein Blaulicht. Foto: David Inderlied
Auf dem Dach eines Einsatzfahrzeugs der Feuerwehr leuchtet ein Blaulicht.
Foto: David Inderlied

Ob das in Fässern gelagerte Gefahrgut im richtigen Container und auch in den richtigen Fässern war, sei aber Gegenstand der Ermittlungen, betonte ein Sprecher des zuständigen Polizeipräsidiums in Göppingen. Bei der Staatsanwaltschaft Mannheim laufe ein Strafverfahren gegen Unbekannt. In dem für die Türkei bestimmten Container befinden sich knapp 200 Fässer mit dem Bleichmittel Hydrosulfit für die Textilindustrie.

Bei dem Gasaustritt waren 17 Menschen verletzt worden. Hydrosulfit ist bei sorgfältiger Handhabung ungefährlich. Wegen des Risikos einer Selbstentzündung mit Austritt von Schwefeldioxid und Schwefel ist es allerdings als Gefahrgut klassifiziert. Eine solche Selbstentzündung ist bisherigen Erkenntnissen zufolge wohl abgelaufen. Der BASF-Sprecherin zufolge sind gekühlte Container für den Transport dieser Substanz nicht vorgeschrieben.

Nach Angaben der Stadt Mannheim ist die Lage derzeit unverändert stabil. Die Fässer würden weiterhin gekühlt, bis die chemische Reaktion darin gestoppt ist. Wann die Fässer geöffnet werden könnten, sei noch nicht genau zu sagen. An diesem Dienstag sollte es hierzu im Rahmen einer Pressekonferenz genauere Informationen geben, sagte die Stadtsprecherin weiter.

© dpa-infocom, dpa:220829-99-553298/3