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Neues Herdenschutzkonzept für Rinder: Lamas gegen Wölfe

Das Land will mit einem erweiterten Herdenschutzkonzept verstärkt auch Betriebe mit Rinderhaltung im Schutz gegen Wölfe unterstützen. Eine der Maßnahmen könne es sein, Lamas zu den Herden zu stellen, teilte das Umweltministerium in Stuttgart am Donnerstag mit. Anders als Rinder, die Fluchttiere seien, gehörten Lamas zu den wehrhaften Tieren, die sich einem Wolf entgegenstellen könnten, erläuterte eine Sprecherin. Mit ihnen könne das Risiko eines Wolfangriffs auf eine Herde reduziert werden.

Wolf
Ein Wolf steht in seinem Gehege im Tierpark. Foto: Boris Roessler
Ein Wolf steht in seinem Gehege im Tierpark.
Foto: Boris Roessler

Weitere mögliche Schutzmaßnahmen seien visuell abschreckende und Elektro-Zäune sowie, Muttertiere oder erfahrene Alttiere zu einer Herde zu stellen. Bei Kälbern im Alter von bis zu acht Wochen braucht es mehr Schutz: spezielle Zäune, tagsüber eine Behirtung, und nachts sollen die Kälber in den Stall oder durch Herdenschutzhunde bewacht werden.

In dem erweiterten Konzept ist nun auch festgelegt, wann ein Wolf getötet werden muss. Nämlich dann, wenn ein Wolf eine Herde trotz Schutzmaßnahmen mindestens zweimal in engem zeitlichen und räumlichen Abstand angegriffen hat.

Es sei wichtig, dass nicht nur die Schaf- und Ziegenhaltung, sondern auch Betriebe mit Rinderhaltung verlässlich unterstützt würden, sagte Umweltministerin Thekla Walker (Grüne) laut Mitteilung. Dabei gehe es um Beratung, aber auch um finanzielle Unterstützung. Das erweiterte Konzept gilt ab sofort.

© dpa-infocom, dpa:230330-99-145928/2