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Neue Schulschließungen drohen

Coronavirus -Leerer Klassenraum
In einem leeren Unterrichtsraum an einer Schule sind die Stühle auf einen Tisch gestellt. Foto: Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/dpa/Symbolbild
In einem leeren Unterrichtsraum an einer Schule sind die Stühle auf einen Tisch gestellt. Foto: Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/dpa/Symbolbild

STUTTGART. Unmittelbar nach der Rückkehr vieler Kinder und Jugendlicher in ihre Klassenzimmer am Montag zeichnen sich wegen neuer Corona-Grenzwerte schon wieder zahlreiche Schulschließungen ab. Die Regierungsfraktionen von Union und SPD im Bund wollen ab einer Inzidenz von 165 nur noch Fernunterricht zulassen. Bisher hatte es geheißen, nur in Corona-Hotspots mit über 200 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner in der Woche solle es keinen Präsenzunterricht mehr geben, auch Kitas sollen dann geschlossen werden.

Der neue Schwellenwert würde nach aktuellen Zahlen des Landesgesundheitsamts für Baden-Württemberg bedeuten, dass es in mehr als der Hälfte der 44 Stadt- und Landkreise nur Distanzunterricht geben darf. Derzeit liegen 23 Kreise über dem Wert von 165, 10 weitere Kreise liegen nur knapp darunter.

Das neue Bundesinfektionsschutzgesetz mit dem neuen Grenzwert muss diese Woche noch vom Bundestag beschlossen werden. Am Montag waren hunderttausende Schülerinnen und Schüler nach über vier Monaten im Lockdown in ihre Klassenzimmer zurückgekehrt. Sie mussten Maske tragen, Abstand halten und ein negatives Testergebnis haben. Die Lockerung der grün-schwarzen Landesregierung ist hochumstritten, weil das Land mitten in der dritten Corona-Welle steckt. In 11 Kreisen blieben die Schulen größtenteils geschlossen, weil sie entweder schon drei Tage über der Inzidenz von 200 lagen oder kurz davor stehen. Darunter sind auch Stuttgart und Ulm.

Die Gewerkschaft GEW forderte die grün-schwarze Landesregierung auf, die Grenzwerte für die Kita- und Schulöffnungen schnell zu ändern. »Heute ist in Baden-Württemberg ein Flickenteppich entstanden. Ein Teil der Schulen ist zu, andere öffnen, obwohl überall die Virusmutation gleich gefährlich sind«, monierte GEW-Landeschefin Monika Stein. Die meisten Landkreise seien über einer 150er-Inzidenz. »Wir wollen alle so viel Präsenz wie möglich, aber zuerst gilt weiter: So viel Sicherheit wie möglich.« Die Lehrerverbände hatten sich dafür eingesetzt, nur bis zu einer Inzidenz von 100 Präsenzunterricht anzubieten. (dpa)