WALDENBUCH. Nach scharfer Kritik hat der Schokoladenhersteller Ritter Sport zugesichert, den Gewinn aus dem laufenden Russlandgeschäft an humanitäre Hilfsorganisationen zu spenden. In einem Post an die »Ritter Sport Community« teilte das Familienunternehmen am Donnerstag mit, es verurteile die grausame Aggression der russischen Armee in der Ukraine aufs Schärfste.
Investitionen in Russland gestoppt
»Um Arbeitsplätze und auch die Lebensgrundlage von vielen Kakaobauernfamilien zu sichern, liefern wir weiterhin Schokolade für die russische Bevölkerung, haben jedoch sämtliche Investitionen in Russland sowie unsere Werbung bereits seit einigen Wochen gestoppt«, hieß es in der Erklärung.
Unser Statement: pic.twitter.com/ppWCBldjta
— RITTER SPORT DE (@RITTER_SPORT_DE) March 30, 2022
Der Hersteller aus dem schwäbischen Waldenbuch (Landkreis Böblingen) hatte bereits mitgeteilt, weiterhin Schokolade nach Russland zu liefern und damit heftige Kritik in den sozialen Netzwerken geerntet. Auch der ukrainische Botschafter in Deutschland, Andrij Melnyk, äußerte sich per Twitter.
Quadratisch. Praktisch. Blut. Trotz der ??Aggression gegen die Ukraine bleibt Ritter Sport in Russland. Viel Glück noch https://t.co/7Lx9cfKWcI
— Andrij Melnyk (@MelnykAndrij) March 29, 2022
Russland sei nach Deutschland der wichtigste Absatzmarkt, teilte Ritter Sport nun mit. »Wir sind uns bewusst, dass wir hiermit niemanden umstimmen werden. Uns ist es aber wichtig, unsere Beweggründe mit Euch offen und ehrlich zu teilen, so wie Ihr es von Ritter Sport gewohnt seid«, teilte das Unternehmen mit Blick auf die öffentliche Kritik mit. Ein Sprecher ergänzte, man sei bestürzt über die Welle des Hasses, die dem Hersteller entgegenschlage. (dpa)