FRIEDRICHSHAFEN. Nachdem vergangene Woche verunreinigtes Wasser bei Friedrichshafen in den Bodensee gelangt war, ist die Zahl der Erkrankten auf 171 gestiegen. Sie litten unter Durchfall und Erbrechen. Das Badeverbot, das wegen der Fäkalien seit vergangenem Mittwoch an dem Uferabschnitt gilt, wurde bis Freitag verlängert. »Wir beproben das Wasser engmaschig«, sagte am Montag ein Sprecher des Landratsamtes Bodenseekreis.
Die bislang jüngste ausgewertete Wasserprobe vom vergangenen Donnerstag habe eine Verunreinigung mit E.coli-Bakterien ergeben, die den Grenzwert um das Zehnfache überschritt. Am Freitag solle entschieden werden, ob der Uferabschnitt zwischen dem Hafen Fischbach und dem Manzeller Freizeitgelände für Badende weiter tabu ist.
Auch die Staatsanwaltschaft Ravensburg hat sich inzwischen eingeschaltet. Ermittelt wird nach Angaben des Behördenleiters Alexander Boger wegen vorsätzlicher oder fahrlässiger Gewässerverunreinigung und fahrlässiger Körperverletzung. Unter anderem soll geklärt werden, ob die Verschmutzung vorhersehbar war und hätte vermieden werden können. »Für Vorsatz spricht derzeit jedoch nichts«, sagte Boger. Zuvor hatte der »Südkurier« berichtet.
Grund für die Verschmutzung war ein verstopftes Rohr gewesen. Daraufhin floß ein Regenrückhaltebecken über und Abwässer ergossen sich konzentriert in einen Bach und von dort in den Bodensee. Die Verstopfung ist seit Mittwochabend behoben. Das Rückhaltebecken gehört nach Worten einer Stadtsprecherin der Stadt Friedrichshafen. (dpa)