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Mutmaßlicher Al-Nusra-Kämpfer in Stuttgart angeklagt

Einem Mann aus Syrien wird wegen Mitgliedschaft in der Terrormiliz Al-Nusra-Front voraussichtlich in Stuttgart der Prozess gemacht.

Justitia
Eine modellhafte Nachbildung der Justitia. Foto: Volker Hartmann/Archiv
Eine modellhafte Nachbildung der Justitia. Foto: Volker Hartmann/Archiv

KARLSRUHE. Die Bundesanwaltschaft hat gegen den 37-Jährigen dort am Oberlandesgericht Anklage erhoben, wie die Behörde in Karlsruhe am Freitag mitteilte. Die Ermittler werfen ihm vor, als Leiter der »Scharia-Polizei« in der Stadt Tabka Befehle der von der Al-Nusra-Front eingesetzten »Scharia-Richter« ausgeführt zu haben. Dabei sei es um Verhaftungen, das Bestrafen von Dieben und Absichern öffentlicher Auspeitschungen gegangen. Er soll auch gegen die Truppen des syrischen Präsidenten Baschar al-Assad gekämpft haben.

Wie es weiter hieß, wurde der Mann 2014 zeitweise vom Islamischen Staat (IS) gefangen genommen und hielt sich später in der Türkei und in Libyen auf. Nach Deutschland sei er im November 2015 eingereist. Der Syrer war im August 2018 im baden-württembergischen Landkreis Calw festgenommen worden und sitzt seither in Untersuchungshaft.

Die Al-Nusra-Front war der syrische Ableger des Terrornetzwerkes Al-Kaida. Heute tritt die Gruppe unter dem Namen Fatah al-Scham auf. (dpa)