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Minister befürwortet lockerere Agrar-Umweltregeln der EU

Baden-Württembergs Agrarminister Peter Hauk begrüßt, dass in der EU angesichts steigender Lebensmittelpreise und drohender Engpässe Umweltregeln für Landwirte gelockert werden sollen. »Dies ist ein wichtiges Signal, dass die EU auf die aktuelle Lage auf den Weltgetreidemärkten geschlossen reagiert, um drohende weitere Hungerkrisen einzudämmen«, erklärte der CDU-Politiker am Samstag. »Die Kompetenz der Landwirtinnen und Landwirte in der Ernährungssicherung wird angesichts der drohenden Hungerkrisen aktuell mehr denn je gebraucht.« Die EU-Kommission hatte am Freitag vorgeschlagen, für ein Jahr Ausnahmen für sogenannte Fruchtfolgeregeln und Stilllegungen von Ackerflächen zu gewähren.

Peter Hauk (CDU)
Peter Hauk (CDU), Landwirtschaftsminister von Baden-Württemberg, nimmt an der 41. Sitzung des Landtages teil. Foto: Tom Weller
Peter Hauk (CDU), Landwirtschaftsminister von Baden-Württemberg, nimmt an der 41. Sitzung des Landtages teil.
Foto: Tom Weller

Mit der Reform der EU-Agrarpolitik, die ab 2023 greifen soll, wurden Umweltstandards für die Landwirtschaft eigentlich ausgebaut. Darin sind Vorgaben enthalten, dass Bauern nicht Jahr für Jahr die gleichen Ackerpflanzen anbauen sollen, um Böden zu schonen. Zudem sollten eigentlich vier Prozent der Ackerfläche nicht mehr bewirtschaftet werden, um dort etwa mit Brachflächen oder Blühstreifen dem Artensterben etwas entgegenzusetzen. Seit dem Ukraine-Krieg gibt es Forderungen, den Umweltschutz zu lockern, um mehr Getreide zu produzieren.

»Der Schutz des Klimas und der Biodiversität muss Hand in Hand mit der Ernährungssicherheit gehen«, sagte Hauk. »Der Krieg in der Ukraine erfordert es, dass die Frage der Ernährungssicherung noch stärker in den Fokus genommen wird.« Die Entscheidung der EU-Kommission sei überfällig und richtig. Die Landwirte hätten nun Planungssicherheit für das kommende Jahr. »Wir alle stehen in einer Gesamtverantwortung, wenn es darum geht, den Hunger in der Welt zu bekämpfen und damit eine immense humanitäre Katastrophe zu vermeiden.«

Mitteilung der EU-Kommission

Mitteilung Hauk

© dpa-infocom, dpa:220723-99-128627/3