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Militärexperte Masala: Nato hat Russland nicht eingekreist

Der Politologe und Militärexperte Carlo Masala ist auf dem Katholikentag in Stuttgart der These entgegengetreten, die Nato habe Russland eingekreist und den Ukraine-Krieg dadurch mitverschuldet. Er verwies auf die baltischen Staaten, die eine gemeinsame Grenze zu Russland haben. »Ich glaube, da kann man nicht von einkreisen sprechen«, sagte er am Samstag bei einer Podiumsdiskussion. Zudem hat auch Norwegen eine Grenze zu Russland – zählt man die russische Enklave Kaliningrad mit, grenzt auch Polen an das Land.

Deutscher Katholikentag in Stuttgart
Carlo Masala nimmt an der Podiumsdiskussion »Die Ukraine - Europas klaffende Wunde« im Rahmen des Katholikentags teil. Foto: Marijan Murat
Carlo Masala nimmt an der Podiumsdiskussion »Die Ukraine - Europas klaffende Wunde« im Rahmen des Katholikentags teil.
Foto: Marijan Murat

Die Nato habe außerdem 1997 in der Nato-Russland-Grundakte versprochen, auf dem Gebiet ihrer neuen Mitglieder keine Nuklearwaffen zu stationieren, keine Hauptquartiere und keine substanziellen Kampfverbände. »Die Nato hat sich bis 2022 daran gehalten«, sagte Masala. Selbst nach der Annexion der Krim 2014 habe man penibel darauf geachtet, nicht dagegen zu verstoßen. »Der Nato kann man sicherlich viele Vorwürfe machen, was sie in den letzten 30 Jahren falsch gemacht hat, aber man kann ihr nicht diese Vorwürfe machen, die ihr Russland macht«, sagte Masala.

Katholikentag

© dpa-infocom, dpa:220528-99-461636/3