Was die Menschen in Russland vereine, sei nicht der Krieg, sondern die Angst. »Kleinste Gesten des Protests werden brutal verfolgt. Die Angst ist der Grund für dieses Ja-Sagen und die schweigende Zustimmung.« Scherbakova war nach der erzwungenen Auflösung von Memorial aus Russland nach Israel geflüchtet.
Im Interview befürwortete sie auch Waffenlieferungen in die Ukraine: »Ich bin unbedingt der Meinung, dass man alles tun muss, um der Ukraine zu helfen - alles, was möglich ist.« Der Krieg sei eine Katastrophe mitten in Europa. »Zu glauben, man würde ihn eskalieren, wenn man die Ukraine unterstützt, ist in meinen Augen eine völlig verkehrte Logik.«
Memorial erhält im Mai den Theodor-Heuss-Preis der Theodor-Heuss-Stiftung in Stuttgart. Der Preis wird seit 1965 jedes Jahr verliehen und ist undotiert.
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