In der Behandlung herrsche vor allem in den Großstädten ein Mangel an Klinikbetten. Stuttgart sei die am schlechtesten versorgte Großstadt der Republik, sagte Kinderpsychiater Michael Günter, der Ärztlicher Direktor am städtischen Klinikum ist. Im Bundesschnitt würden in diesem Bereich 4,7 Betten pro 10 000 Einwohner vorgehalten, in Baden-Württemberg 3,35, in der Region Stuttgart 2,7. In Abstimmung mit dem Landessozialministerium plane die Landeshauptstadt deshalb einen Zusatzbau der Psychiatrie.
Nicht besser sei in der Region die Lage bei den niedergelassenen Kinder- und Jugendpsychiatern. Hier liege der Versorgungsgrad bei 53,1 Prozent, sagte Kai Sonntag, der Sprecher der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) Baden-Württemberg. Das Land selbst spreche von extremer Unterversorgung.