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Mehr als nur Guirassy: Hoeneß erklärt Stuttgarter Höhenflug

Der VfB Stuttgart präsentiert sich derzeit in starker Form. Einen großen Anteil daran hat Trainer Sebastian Hoeneß. Vor dem Duell mit Aufsteiger Darmstadt benennt er seine Erfolgsfaktoren.

Stuttgarts Trainer Sebastian Hoeneß
Stuttgarts Trainer Sebastian Hoeneß. Foto: Uwe Anspach/DPA
Stuttgarts Trainer Sebastian Hoeneß.
Foto: Uwe Anspach/DPA

Sebastian Hoeneß atmete einmal tief ein und verschaffte sich so für einen Augenblick Bedenkzeit. Seine Antwort auf die Frage, weshalb die Spieler des VfB Stuttgart unter dem 41 Jahre alten Trainer ihr Potenzial derzeit so ausschöpfen, fiel dann ausführlich aus. »Einerseits war es die Herangehensweise«, sagte Hoeneß zwei Tage vor dem Heimspiel gegen Aufsteiger SV Darmstadt 98 in der Fußball-Bundesliga am Freitag (20.30 Uhr/DAZN).

Positiv und optimistisch seien er und sein Trainerteam die Aufgabe im April angegangen, als die Schwaben um den Klassenerhalt kämpften und Stimmung sowie Mannschaft nach dem glücklosen Engagement von Hoeneß-Vorgänger Bruno Labbadia am Boden waren.

Ein knappes halbes Jahr später sind die Stuttgarter kaum wiederzuerkennen - trotz der Sommer-Abgänge einiger Schlüsselfiguren wie Konstantinos Mavropanos (West Ham United), Wataru Endo (FC Liverpool) und Borna Sosa (Ajax Amsterdam). Als Tabellenvierter gehen sie in den fünften Spieltag. Drei Siege holten sie bislang in der Liga, hinzu kommt das Weiterkommen im DFB-Pokal. Erfolge, die auch der Arbeit des Trainers zu verdanken sind.

Eine Überraschung seien die zuletzt gezeigten Leistungen nicht, sagte Hoeneß: »Das wäre das falsche Wort. Aber es ist auch noch einen Tick zu früh, um das abschließend beurteilen zu können. Aber wir hatten natürlich die Hoffnung, dass es schnell gelingt.« Neben der Zuversicht, die er immer noch ausstrahlt, war seiner Ansicht nach auch die Kommunikation mit den Spielern ein wichtiger Erfolgsfaktor. »Da ging es auch um Führung und wir hatten Spieler, die dafür offen waren und vom ersten Tag an mitgezogen haben«, erklärte er.

Hoeneß ergriff auch taktische Maßnahmen. Er beorderte Waldemar Anton, der von Labbadia häufig als Rechtsverteidiger aufgeboten wurde, wieder ins Abwehrzentrum. Dafür rückte der aktuell noch angeschlagene Nationalspieler Josha Vagnoman auf die Außenbahn. Zudem stärkte er Enzo Millot, der nicht nur in der Relegation eine wichtige Rolle übernahm. Im Tor liehen die Stuttgarter Alexander Nübel vom FC Bayern München aus, um für mehr Stabilität zu sorgen.

Offensiv glänzt Serhou Guirassy, der in vier Liga-Partien diese Saison schon acht Treffer erzielte und die Torjägerliste anführt. »Er strotzt vor Selbstbewusstsein und es hilft ihm, dass er sich in der Transferperiode viel weniger als alle anderen damit beschäftigt hat, wie es weitergeht«, sagte Hoeneß. »Guirassys großes Verdienst liegt darin, dass er die Mannschaft häufig in Führung bringt und damit das ganze Spiel beeinflusst. Die Gegner, vermutlich schon der SV Darmstadt, werden sich in den kommenden Spielen natürlich verstärkt auf ihn konzentrieren«, meinte der frühere VfB-Angreifer Karl Allgöwer in einem Interview der »Stuttgarter Zeitung« und der »Stuttgarter Nachrichten« (Mittwoch).

Vielleicht schlägt auch deshalb zeitnah die Stunde von Deniz Undav - als zusätzlicher Unruheherd im Angriff. Gegen Darmstadt ist er allerdings noch keine Option für die Startelf. Der Stürmer kam aus England von Brighton & Hove Albion, fiel zunächst aber aus. »Er kann noch gar nicht bei 100 Prozent sein, dafür war er einfach zu lange verletzt«, sagte der Coach, der in seiner bisherigen Zeit beim VfB erst drei Pflichtspiel-Niederlagen einstecken musste. »Es waren auch einfach die Erfolgserlebnisse, die uns einfach geholfen haben, auf unserem Weg, um Vertrauen zu schöpfen«, sagte Hoeneß.

Es gehe in die »richtige Richtung«, so Hoeneß. Gegen Darmstadt möchte der VfB diesen Kurs beibehalten. An Zuversicht mangelt es nicht - besonders nicht beim Trainer.

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