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Mannheims Stadionsprecher tritt nach Vorfall zurück

Stadionsprecher Stephan Christen ist bei Fußball-Drittligist SV Waldhof Mannheim nach den Vorfällen vom Dienstagabend von seinem Amt zurückgetreten. »Mir ist im Rahmen des Pokalspiels gegen den 1. FC Nürnberg ein Fehler unterlaufen, der mir nach 29 Jahren Tätigkeit als Stadionsprecher so nicht passieren darf. Bei der Widmung der Mannschaftsaufstellung habe ich einer verstorbenen Person gedacht, die der rechten Szene angehörte«, ließ sich Christen in einer Vereinsmitteilung vom Mittwochnachmittag zitieren. »Die Person und die Hintergründe waren mir persönlich nicht bekannt.«

Waldhof Mannheim - 1. FC Nürnberg
Nürnbergs Trainer Markus Weinzierl (r) freut sich mit Torwart Christian Mathenia über den Sieg. Foto: Uwe Anspach
Nürnbergs Trainer Markus Weinzierl (r) freut sich mit Torwart Christian Mathenia über den Sieg.
Foto: Uwe Anspach

Christen hatte die Aufstellung der Partie gegen den 1. FC Nürnberg zwei gestorbenen Personen gewidmet, einem Bericht der »Rheinpfalz« zufolge soll einer davon lange stark in der NPD engagiert gewesen sein. »Meiner Sorgfaltspflicht hinsichtlich der Recherche zum Hintergrund der Person bin ich nicht nachgekommen. Dieses tut mir von Herzen leid. Um Schaden vom SV Waldhof Mannheim abzuwenden übernehme ich die alleinige Verantwortung und trete aus freien Stücken mit sofortiger Wirkung zurück«, schrieb der Sprecher.

Sowohl der Verein als auch Christen distanzierten sich explizit von rechtsradikalem Gedankengut. »Dieses liegt mir komplett fern, und wer mich kennt weiß das auch. Mir tut es in der Seele weh, dass ich nach 29 Jahren mein Amt als Stadionsprecher niederlege«, fügte der Sprecher an. Die Zweitrundenpartie im DFB-Pokal verlor Mannheim mit 0:1 gegen Zweitligist 1. FC Nürnberg.

Stellungnahme Waldhof Mannheim

Bericht »Rheinpfalz«

Mitteilung des Vereins

© dpa-infocom, dpa:221019-99-184454/3