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Mannheimer Prozess um tödlichen Handy-Streit beginnt

Der verschobene Prozess um einen tödlichen Streit wegen eines heruntergefallenen Handys beginnt heute in Mannheim.

Richterhammer Justitia
Foto: dpa
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MANNHEIM. Vor dem Landgericht muss sich ein Mann wegen des Verdachts der Körperverletzung mit Todesfolge verantworten. Wegen der Erkrankung seines Verteidigers konnte das Verfahren nicht wie geplant Anfang vergangener Woche eröffnet werden.

Der 1989 geborene mutmaßliche Täter war laut Anklage im Juni 2015 mit einem Rentner vor einem Mannheimer Hotel zusammengestoßen, wobei sein Handy auf den Boden fiel. Nach einem kurzen Streit sei der Angeklagte auf den 68-jährigen Mannheimer zugelaufen und habe ihm unvermittelt mit der Faust einen heftigen Schlag in die linke Gesichtshälfte versetzt. Dadurch stürzte dieser nach Darstellung der Staatsanwaltschaft zu Boden und schlug mit dem Kopf auf dem Gehweg auf. Der Schläger ergriff die Flucht.

Sein Opfer erlitt eine Hirnblutung. Der Rentner fiel zwei Tage nach dem Angriff ins Koma und starb Mitte August 2015 an einer Lungenentzündung. Im Oktober 2016 wurde der Fall in der ZDF-Sendung »Aktenzeichen XY ungelöst« vorgestellt, ohne dass ein Phantombild gezeigt wurde. Zwei Tage später stellte sich der Handybesitzer. Der Strafrahmen für Körperverletzung mit Todesfolge beträgt 3 bis 15 Jahre. Der Bruder des Opfers lässt sich als Nebenkläger von einer Rechtsanwältin vertreten. (dpa)