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»Liste Hück« sorgt für Unmut in der SPD: Parteiausschluss?

Weil der bisherige Chef des Porsche-Gesamtbetriebsrats, Uwe Hück, bei der Kommunalwahl in Pforzheim mit eigener Liste antreten will, ärgert sich seine SPD. Wird er nun aus der Partei geworfen?

Uwe Hück
Uwe Hück, Betriebsratsvorsitzender der Porsche AG, vor dem Stammsitz des Autobauers in Stuttgart-Zuffenhausen. Foto: Marijan Murat
Uwe Hück, Betriebsratsvorsitzender der Porsche AG, vor dem Stammsitz des Autobauers in Stuttgart-Zuffenhausen. Foto: Marijan Murat

STUTTGART. Zwischen der Südwest-SPD und dem scheidenden Chef des Porsche-Gesamtbetriebsrats, Uwe Hück, scheint das Tischtuch zerschnitten: Grund ist die Ankündigung des prominenten SPD-Mitglieds, sich in diesem Jahr mit einer eigenen Liste um einen Sitz im Pforzheimer Gemeinderat bewerben zu wollen.

Der Sprecher des SPD-Landesverbands, Andreas Reißig, sagte der »Stuttgarter Zeitung« und den »Stuttgarter Nachrichten« (Dienstag): »Falls er je mit einer eigenen Liste antritt, verstößt er gegen das Statut der SPD.« SPD-Landeschef Andreas Stoch bemühe sich nun um direkten Kontakt zu Hück. »Wir würden uns sehr freuen, wenn er - gerade in schwierigen Zeiten - weiterhin innerhalb der SPD um die gute Sache ringt und nicht außerhalb«, sagte Reißig. Hück gehört der Partei seit 1982 an.

Hück nimmt den drohenden Ärger gelassen: »Wenn sie mich rausschmeißen wollen, sollen sie es tun - das ist mir Pforzheim wert«, sagt er der »Pforzheimer Zeitung«. Er habe vor einem Parteiausschlussverfahren keine Angst, sagte Hück den »Badischen Neuesten Nachrichten«. Er fühle sich der Partei nicht verpflichtet. Er habe nie ein Parteiamt gehabt, aber die SPD in Wahlkämpfen vielfach unterstützt. »Ich mag die SPD, aber meine Hück-Liste für Pforzheim muss politisch breit aufgestellt werden, um Erfolg zu haben.«

Der Pforzheimer SPD-Fraktionschef Ralf Fuhrmann sagte den beiden Stuttgarter Blättern zu Hücks Ambitionen: »Wenn er als SPD-Mitglied eine eigenständige Liste aufmacht, müsste das Folgen für die Parteizugehörigkeit haben.« Denn die Parteisatzung verbiete eine Kandidatur auf einer konkurrierenden Liste. »Wir wollen nicht, dass es so kommt. Er hat es in der Hand«, sagte SPD-Sprecher Reißig der »Pforzheimer Zeitung«. (dpa)