Ab Einbruch der Dämmerung bis kurz vor Mitternacht können Menschen in Karlsruhe wieder Lichtkunst auf der Fassade des Karlsruher Schlosses bestaunen. Die diesjährigen Schlosslichtspiele enden am 17. September und stehen unter dem Motto »Hoffnungshorizonte. Dawn of Devices«. Der im Frühjahr gestorbene langjährige Chef des Zentrums für Kunst und Medien Karlsruhe (ZKM) und Gründer der Veranstaltung, Peter Weibel, hatte es ausgewählt.
Er hinterließ seine Gedanken unter der Überschrift »Morgenröte der Werkzeuge«. »Vom Faustkeil bis zur Computermaus lebt die menschliche Zivilisation vom Fortschritt der Werkzeuge«, heißt es dort. »Mit dem aufrechten Gang wurden aus zwei Pfoten zwei Hände. Mit ihnen begann das Handwerk.« Inzwischen könne man mittels Strahlentechnologie das Innere des Körpers sehen, ohne ihn zu öffnen. Durch Tele-Technologie könnten Botschaften wie Bilder, Texte und Töne verteilt werden, ohne dass sich die Boten bewegten. »Von der Astronomie bis zur Medizin, von der Bakteriologie bis zur Biologie, von der Chemie bis zur Physik sind es die Werkzeuge, welche uns neue Horizonte eröffnen und die Lebensfähigkeit des Menschen auf dem Planeten Erde verbessern.«
Allabendlich zeigt das 2015 anlässlich des 300. Stadtgeburtstags entwickelte Lichtkunst-Festival sogenanntes Projection Mapping - eine Form der Medienkunst, bei der individuell angepasste Videoprojektionen auf ein Objekt projiziert werden. In diesem Fall ist das die 170 Meter breite Barockfassade des Karlsruher Schlosses.
Das Programm ändert sich regelmäßig, an einem Abend laufen immer mehrere Shows. Darunter sollen auch immer wieder Ausschnitte vom Auftritt der Elektropop-Band Kraftwerk zu sehen sein, die am Samstagabend vom Schlossbalkon aus vor rund 16.000 Fans ihr einziges Deutschland-Konzert in diesem Jahr gegeben hatte.
© dpa-infocom, dpa:230816-99-850010/2