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Leitlinien sollen bei Diagnose von Covid-Spätfolgen helfen

Schutzmasken
Mund-Nase-Schutzmasken hängen an Haken. Foto: Rene Traut/dpa/Symbolbild
Mund-Nase-Schutzmasken hängen an Haken. Foto: Rene Traut/dpa/Symbolbild

BERLIN. Luftnot, Haarausfall und Ohrenschmerzen - das Spektrum der Symptome für Folgeerscheinungen der Infektion mit dem Coronavirus ist groß. Angesichts dieser Vielfalt ist es schwierig für Hausärzte, Probleme ihrer Patienten auf Covid-19 zurückzuführen, zumal wenn etliche Wochen seit der Infektion ins Land gegangen sind.

Dem soll jetzt abgeholfen werden. »Wir wollen den Medizinern Leitlinien an die Hand geben, die es ihnen erleichtern, Infektionsfolgen zu identifizieren«, sagt Andreas Rembert Koczulla von der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP) in Berlin. Die Handreichung, die er in Kürze veröffentlichen will, dient einer möglichst strukturierten Diagnostik und daran ausgerichteten Therapien. Die Zahl der Menschen mit Langzeitfolgen liegt nach Angaben des Chefarztes der Schön Klinik Berchtesgadener Land bei bundesweit 550.000. »Von den als genesen Erklärten haben noch etwa 15 Prozent mit den unterschiedlichsten Symptomen zu kämpfen.«

Hans-Michael Mühlenfeld von der Deutschen Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM) weist darauf hin, dass das Thema Spätfolgen bereits in der DEGAM-Leitlinie zur Pandemie-Bekämpfung integriert ist. Er sieht das Vorhaben der GDP kritisch: »Die wissen ja nicht, was bei uns los ist.« (dpa)