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Lehrermangel: AfD will Lehrkräfte früher verbeamten

Die AfD-Fraktion in Baden-Württemberg setzt sich als Reaktion auf den Lehrermangel dafür ein, dass Lehrkräfte nach dem Abschluss ihrer Ausbildung direkt verbeamtet werden. »Kein Bürger hat Verständnis dafür, dass ausgebildete Lehrkräfte nach Abschluss der Ausbildung in die Arbeitslosigkeit entlassen werden«, sagte AfD-Fraktionschef Anton Baron am Donnerstag in Stuttgart. Seine Fraktion habe einen entsprechenden Gesetzentwurf eingebracht, der vorsieht, die Referendare direkt nach dem Bestehen des zweiten Staatsexamens als Beamte auf Probe zu übernehmen. Bislang erfolgt dies in der Regel zu Beginn des neuen Schuljahres, sodass die Lehrkräfte über die Sommerferien nicht bezahlt werden.

Anton Baron
Der AfD-Abgeordnete Anton Baron sitzt an einem Schreibtisch. Foto: Marijan Murat
Der AfD-Abgeordnete Anton Baron sitzt an einem Schreibtisch.
Foto: Marijan Murat

Die AfD argumentiert, dass die Lehrkräfte in andere Bundesländer abwandern könnten. »Das können wir uns nicht erlauben, sonst wird der Lehrermangel noch dramatischer«, sagte Rainer Balzer, bildungspolitischer Sprecher der Fraktion. Zudem bereiteten sich die angehenden Lehrkräfte, die eine Stelle in Aussicht hätten, in den Ferien bereits auf den Schulalltag vor.

Das Kultusministerium wies die Forderung der AfD zurück. Es bestünden derzeit keine Pläne, ausgebildete Referendarinnen und Referendare in den Sommerferien zu bezahlen, teilte ein Sprecher von Kultusministerin Theresa Schopper (Grüne) mit. Die angehenden Lehrkräfte hätten aufgrund des Lehrermangels »größte Chancen« eine Stelle zu bekommen und im kommenden Schuljahr eingestellt zu werden. In der Regel würden die Lehrkräfte dann verbeamtet und seien »Zeit ihres Lebens beruflich und finanziell abgesichert«.

Die Landesregierung hatte Anfang April entschieden, befristet angestellte Lehrerinnen und Lehrer in Baden-Württemberg auch während der Sommerferien zu bezahlen. Die Regelung gilt jedoch nicht für angehende Lehrkräfte, die ihre Referendariat abgeschlossen haben. Deren Weiterbezahlung hatten auch die FDP-Fraktion und die SPD-Fraktion bereits gefordert.

© dpa-infocom, dpa:230427-99-472827/2