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Aktuell Dialog

»Lass uns reden«: Und zwar über Fleischkonsum

Klima, Tierwohl und die Moral: Beim Fleischkonsum spielen viele Aspekte eine Rolle. Darf man noch Fleisch essen? Ihre Meinung ist gefragt.

Fleisch essen oder nicht? Hier scheiden sich die Geister. Was sagen Sie? FOTO: DPA
Fleisch essen oder nicht? Hier scheiden sich die Geister. Was sagen Sie? FOTO: DPA
Fleisch essen oder nicht? Hier scheiden sich die Geister. Was sagen Sie? FOTO: DPA

REUTLINGEN. »Lass uns reden«. So heißt die neue Serie, mit der der GEA Menschen zum Diskutieren bringen will. Streitbare Themen gibt es zahlreiche. Unterschiedliche Meinungen dürfen sein. Wichtig ist vor allem eines: der Dialog. Davon lebt unsere Demokratie.

Sind die Maßnahmen gegen das Coronavirus überzogen oder greifen sie nicht weit genug? Brauchen wir mehr Windkraft oder ist das der falsche Ansatz? Haben die Alten den Jungen die Zukunft geklaut? Das sind die Themen, über die in der GEA-Serie bereits jeweils zwei Menschen mit unterschiedlichen Ansichten diskutiert haben. Jetzt sind Sie gefragt. Im nächsten Serienteil geht es um das Thema Fleischkonsum. Wie ist Ihre Meinung dazu? Diskutieren Sie mit.

»Einer für alle, alles für günstig«. Mit diesem Slogan wirbt ein Lebensmittel-Discounter für über 300 Fleisch- und Wurstprodukte in seinem Sortiment. 2,79 Euro kosten 500 Gramm gemischtes Hackfleisch hier. In einem Reutlinger Bio-Supermarkt muss man für nur 400 Gramm 5,79 Euro hinlegen. Muss man sich das leisten? Ist Bio überhaupt wirklich besser? Oder sollte man einfach gar kein Fleisch mehr essen?

Nach vorläufigen Schätzungen des Statistischen Bundesamts hat im Jahr 2019 in Deutschland im Schnitt jeder 59,5 Kilogramm Fleisch verzehrt. Insgesamt wurden knapp acht Millionen Tonnen Fleisch erzeugt. Der größte Teil davon: Schweinefleisch. Rund 55,1 Millionen Schweine wurden dafür geschlachtet.

Immer mehr kleine Schlachthöfe machen dicht, die großen Fleischproduzenten bestimmen den Markt. Teils finden sich zuletzt Dumping-Preise im Supermarkt-Regal. »Es gibt kein Recht auf täglich Billigfleisch«, sagte jüngst Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner und will sich verstärkt gegen Billigfleisch-Angebote einsetzen. Aber gibt es überhaupt ein Recht auf Fleisch? Oder muss unsere Gesellschaft endlich umdenken?

Wenn es um das Thema Fleischkonsum geht, wird es oft emotional. Nicht selten sind in Diskussionen die Fronten verhärtet. Denn es stehen nicht nur die Auswirkungen der Fleischproduktion auf Umwelt und Klima in der Kritik, sondern auch die teils dramatischen Zustände in der Massentierhaltung sowie die Arbeitsbedingungen in großen Schlachthöfen. Und die moralische Frage muss unabhängig davon jeder für sich beantworten: Ist es in Ordnung Tiere zu töten, um sie zu essen?

Alternativprodukte zu finden ist heutzutage nicht schwer. Vegane Würstchen, Frikadellen und Schnitzel – alles erhältlich. Aber auch hier ist die Lage verzwickt: Was gut fürs Tier ist, ist es nicht auch automatisch fürs Klima. Dennoch: In manchen Kreisen ist gerade der Fleischverzicht zum neuen Statussymbol geworden. Wer sich im hippen Großstadtviertel in der Mittagspause beim Metzger eine Currywurst bestellt, wird nicht selten schief angeschaut. Fleischkonsum ist mancherorts zum Stigma geworden. Ist das richtig so, weil wir endlich weg müssen vom Fleischkonsum – dem Klima, der Umwelt und den Tieren zuliebe? Und müssen sich Fleischesser öffentliche Kritik nun mal gefallen lassen? Oder finden Sie es vermessen anderen vorzuschreiben, welche Ernährung richtig und welche falsch ist – sollte Fleischkonsum Privatsache sein?

Diskutieren Sie mit. Beantworten Sie einfach die folgenden Fragen und schicken Sie uns Ihre Antworten zu. Wir freuen uns auf Ihre Zuschriften per Post oder per Mail an dialog@gea.de. (GEA)

  • Sollten wir auf Fleisch verzichten?
  • Ist Fleisch gesund?
  • Muss Fleisch teurer werden?
  • Sind Fleischersatzprodukte besser als Fleisch?- Sind Veganer bessere Menschen?