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Landsmannschaft: Anfeindungen gegen Deutsche aus Russland

Der Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine führt aus Sicht der in Kasachstan geborenen Unternehmerin Olesja Romme zu verbalen Übergriffen gegen Deutsche aus Russland. »Seit einigen Tagen erleben wir Hetze, Anfeindungen und Diskriminierung gegenüber Deutschen aus Russland und russischen Staatsbürgern«, sagte Romme, die auch Vertreterin der Lahrer Landsmannschaft der Deutschen aus Russland ist, der »Stuttgarter Zeitung« und den »Stuttgarter Nachrichten«. Kinder würden in der Schule gemobbt, auch am Arbeitsplatz spüre man Spannungen. »Wenn das nicht sofort unterbunden wird, könnte sich in Deutschland ein großer interner Konflikt entwickeln.« Etwa ein Viertel der knapp 48.000 Lahrer hat Wurzeln in der ehemaligen Sowjetunion.

Dabei wies die Unternehmerin in den Blättern darauf hin, dass viele Opfer der Anfeindungen gar keine Wurzeln in Russland haben. Deutsche aus Russland sei ein allgemeiner Begriff, der auch Menschen einschließe, die aus Kasachstan oder anderen ehemaligen Sowjetstaaten nach Deutschland kämen. Es gebe in dieser Gruppe Menschen, die den russischen Präsidenten Wladimir Putin als Aggressor betrachten, und solche, die ihn als Opfer von gebrochenen Versprechungen der Nato sehen. Romme betonte aber: »Egal, welche Ansichten jemanden vertritt, niemand heißt den Krieg gut.« Es gelte klarzustellen, dass diese Menschen genauso wie die in Russland oder in der Ukraine nichts für den Krieg können.

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© dpa-infocom, dpa:220307-99-417136/3