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Landesdatenschützer: Folgen des Online-Angriffs sind enorm

Baden-Württembergs oberster Datenschützer Stefan Brink hält die Folgen des großen Online-Angriffs auf die Daten von Personen des öffentlichen Lebens für enorm.

Datenschutzbeauftragter Stefan Brink
Der Datenschutzbeauftragte des Landes Baden-Württemberg, Stefan Brink. Foto: Franziska Kraufmann
Der Datenschutzbeauftragte des Landes Baden-Württemberg, Stefan Brink. Foto: Franziska Kraufmann

STUTTGART. »Das ist an Brisanz kaum zu überschätzen«, sagte er der Deutschen Presse-Agentur. Für die Betroffenen handele es sich um eine extrem schwierige Situation. In vielen Fällen seien große Datenmengen abgezogen worden - mit vertraulichen Kommunikationen und Fotos. Es sei zu befürchten, dass diese dazu genutzt werden könnten, um die Betroffenen unter Druck zu setzen. Das könne bis zu Erpressungsversuchen gehen.

»Das, was im Netz zu sehen ist, ist breit und geschickt verteilt worden«, sagte er zu den veröffentlichten Daten von Prominenten. So schnell seien diese nicht mehr aus dem Internet zu bekommen. Es sehe danach aus, dass jemand den größtmöglichen Schaden habe anrichten wollen. »Das ist eine Katastrophe für einzelne Politiker«, sagte Brink. Viele fluchten nun über ihre eigenen Sorglosigkeit. Die Lehre daraus sei, dass man verschiedene Passwörter für verschiedene Accounts nutzen und mit sozialen Netzwerken vorsichtig umgehen müsse.

Wer für den Angriff verantwortlich ist, war am Freitag noch völlig unklar. Brink sagte, er sehe keine internationalen Bezüge. Es sehe vielmehr danach aus, dass jemand akribisch über Monate hinweg Daten von Prominenten und Politiker gesammelt habe. Brink vermutete, dass man mit der Veröffentlichung der Daten etablierte Menschen bloßstellen und der Lächerlichkeit preisgeben wolle. Auch wirtschaftliche Motive wie Erpressungen könnten eine Rolle spielen. (dpa)