Logo
Aktuell Land

Land gibt Gemälde an Erben des jüdischen Besitzers zurück

Das Land Baden-Württemberg hat ein Gemälde aus der Sammlung eines jüdischen Kunstsammlers an dessen Erben zurückgegeben. Der Industrielle Carl Sachs habe das Werk »Student Michaelis mit Papierrolle« des Heidelberger Künstlers Wilhelm Trübner nach seiner Flucht aus Nazi-Deutschland im Jahr 1943 verkaufen müssen, um in der Schweiz seinen Lebensunterhalt zu sichern, teilte das Wissenschaftsministerium in Stuttgart am Montag mit. Das Land habe das Gemälde 1989 angekauft und als Dauerleihgabe dem Kurpfälzischen Museum in Heidelberg überlassen.

Theresia Bauer
Baden-Württembergs Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kunst Theresia Bauer. Foto: Uwe Anspach
Baden-Württembergs Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kunst Theresia Bauer.
Foto: Uwe Anspach

Wissenschaftsministerin Theresia Bauer (Grüne) sagte am Montag, sie sei froh, dass die Rückgabe wegen der gut erforschten Herkunft des Werkes nach einem ähnlichen Fall »rasch« möglich gewesen sei. »Unrecht kann nicht ungeschehen gemacht werden. Ich bin daher froh, dass wir durch eine weitere Rückgabe wenigstens zur materiellen Wiedergutmachung des begangenen Unrechts beitragen können.«

Dem Land sei es ein großes Anliegen, sämtliche Kulturgüter in seinem Besitz zurückzugeben, die den Verfolgten der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft entzogen wurden. Im vergangenen Jahr hatte das Land den Erben von Sachs schon das Gemälde »Schwarzwaldlandschaft« von Hans Thoma aus der Kunsthalle Karlsruhe zurückgegeben.

Mitteilung Wissenschaftsministerium Baden-Württemberg

© dpa-infocom, dpa:220718-99-66910/2