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Kretschmann hält an Zusammenarbeit des Landes mit Ditib fest

Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) hält an einer Zusammenarbeit des Landes mit dem deutsch-türkischen Islam- und Moscheeverband Ditib fest.

Muslime beten im Gebetsraum der DiTiB-Moschee in Stuttgart.
Muslime beten im Gebetsraum der DiTiB-Moschee in Stuttgart. Foto: dpa
Muslime beten im Gebetsraum der DiTiB-Moschee in Stuttgart.
Foto: dpa

STUTTGART. Er sprach am Dienstag in Stuttgart zwar von »irritierenden Vorgängen« im Zusammenhang mit der Eröffnung der Kölner Zentralmoschee von Ditib mit dem türkischen Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdogan. Bei einem Bruch mit dem Verband bestehe aber die Gefahr, völlig den Zugang zu einem erheblichen Teil türkischstämmiger Menschen in Deutschland zu verlieren. Wegen des Einflusses der türkischen Behörden stand die Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion (Ditib) wiederholt in der Kritik.

Vor allem in der CDU gibt es Forderungen, die Zusammenarbeit des Landes mit Ditib einzustellen, weil - so der Vorwurf - türkische Behörden Einfluss auf den Verband nehmen. In Baden-Württemberg arbeitet das Land mit Ditib und anderen muslimischen Verbänden im Rahmen des islamischen Religionsunterrichts zusammen.

Sollte die Zusammenarbeit mit Ditib beendet werden, wäre das Projekt laut Kretschmann wegen eines Mangels anderer Ansprechpartner gefährdet. Bis in den Religionsunterricht reiche Erdogans Arm nicht. »Darauf werden wir großen Wert legen, dass das auch so bleibt.«

Der Landtagsabgeordnete Bernhard Lasotta (CDU) hatte am Montag in der »Heilbronner Stimme« und im »Mannheimer Morgen« seine Forderung bekräftigt, die Zusammenarbeit zwischen Landesregierung und Ditib zu beenden. Lasotta argumentierte, dass Erdogan die Integration vieler Türkischstämmiger in Deutschland verhindere. Auch der CDU-Landesparteitag vor eineinhalb Wochen hatte sich mehrheitlich dafür ausgesprochen, die Kooperation des Landes mit Ditib zu beenden. (dpa)