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Kosten drücken beim Pharmagroßhändler Phoenix auf Ergebnis

Der Mannheimer Pharmagroßhändler Phoenix hat im vergangenen Geschäftsjahr Umsatz und Gewinn deutlich gesteigert. Wegen steigender Kosten für Transport, Energie und Personal spiegelt sich das Umsatzwachstum allerdings nicht im operativen Ergebnis wider. »Der Umsatz mag stark gewachsen sein, trotzdem haben wir auf Kostenseite zu kämpfen«, sagte Vorstandschef Sven Seidel am Dienstag.

Pharmahändler Phoenix
Ein Firmenschild steht auf dem Dach der Firmenzentrale des Pharmahändlers Phoenix. Foto: Uwe Anspach
Ein Firmenschild steht auf dem Dach der Firmenzentrale des Pharmahändlers Phoenix.
Foto: Uwe Anspach

Für das im Januar beendete Geschäftsjahr 2022/23 verbuchte der Konzern beim Umsatz ein Plus von mehr als 18 Prozent auf rund 36,3 Milliarden Euro. Das Ergebnis vor Steuern wuchs hingegen mit gerade mal 0,6 Prozent kaum auf 299,8 Millionen Euro. Unterm Strich blieben 269,8 Millionen Euro (plus 27,5 Prozent).

In Deutschland - aber auch in anderen der insgesamt 29 Länder, in denen Phoenix aktiv ist - seien die Margen für die Händler bei hochpreisigen Artikeln gedeckelt. Gerade dieses Segment wachse aber, sagte der Vorstandsvorsitzende. Davon habe das Unternehmen allerdings nichts. Zudem sei die Logistik dieser Medikamente oft anspruchsvoller, weil sie beispielsweise gekühlt werden müssten.

Als Meilenstein bezeichnete Seidel die Übernahme von Teilen des US-Konkurrenten McKesson. Auch unabhängig davon sei Phoenix mit seinen gut 48.000 Mitarbeitern und über 3200 eigenen sowie 17.000 Kooperationsapotheken gewachsen. »Das sind zwei separate Effekte.« Laut Finanzvorstand Carsten Sauerland werden Aufwendungen infolge des Kaufs das Ergebnis vor Steuern im laufenden Geschäftsjahr drücken.

Seidel wies zudem auf die Lieferschwierigkeiten in der Pharmabranche hin. Jede zweite Großhandelsbestellung sei unvollständig. Rund 1000 Arzneimittel seien betroffen, vor allem Wirkstoffe wie Ibuprofen und Paracetamol sowie abschwellende Nasensprays, führte er aus. »Die Situation ist im Moment stabil, aber nicht zufriedenstellend.«

Phoenix-Geschäftsberichte

© dpa-infocom, dpa:230523-99-795439/3